Autor Thema: Hola Baja California - la segunda 2015  (Gelesen 110304 mal)

Paula

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #75 am: 11. Juni 2015, 18:23:20 »
Okay das hat jetztschon was von Abenteuerurlaub. Zu den bewaffneten Militärposten und übelsten Straßen kommen jetzt noch Koyoten die in mein Zelt schleichen und Stechmücken hinzu dazu eine Dusche die den Namen nicht verdient...und dann muss ich mir auch noch die Nase zuhalten...jetzt wird es dann doch anstrengend  >:D
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #76 am: 12. Juni 2015, 08:30:03 »
Okay das hat jetztschon was von Abenteuerurlaub. Zu den bewaffneten Militärposten und übelsten Straßen kommen jetzt noch Koyoten die in mein Zelt schleichen und Stechmücken hinzu dazu eine Dusche die den Namen nicht verdient...und dann muss ich mir auch noch die Nase zuhalten...jetzt wird es dann doch anstrengend  >:D

Siehste, ich hatte im Intro nicht zuviel versprochen :cool2:.
Liebe Grüße

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Silvia

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #77 am: 12. Juni 2015, 18:34:15 »
So, da Sönke im Hotel geblieben ist hab ich mich doch schnell mal flugs dazwischengeschmuggelt .. mmmhhh Zelten im Nichts  :toothy9:  jep, das wäre definitiv was für mich.  :thumb:

Die Begegnung mit den Grauwalen ... ohne Worte ... ich beneide dich

Ilona

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #78 am: 13. Juni 2015, 13:50:31 »
So, da Sönke im Hotel geblieben ist hab ich mich doch schnell mal flugs dazwischengeschmuggelt .. mmmhhh Zelten im Nichts  :toothy9:  jep, das wäre definitiv was für mich.  :thumb:
Die Begegnung mit den Grauwalen ... ohne Worte ... ich beneide dich

Hola Silvia  :adieu:,

das kann ich mir vorstellen, dass dir das Zelten dort gefallen hätte  ;D und Wale kommen gleich noch mehr ...
Liebe Grüße

Ilona

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Ilona

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #79 am: 13. Juni 2015, 14:45:11 »
14.03.15 - Grauwale

Von der Laguna San Ignacio nach Santa Rosalia



(Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)

Was waren wir froh, als kurz nach 6 Uhr die Sonne aufging und unsere Bandscheiben von den Feldbetten erlöst wurden.

An den Open-Air-Waschbecken traf ich auf Ruben und Laura, die sich gerade die Zähne putzten. Wir unterhielten uns ganz kurz, denn ihr Dienst begann im Restaurant. Frühstück sollte es erst um 8 Uhr geben und somit blieb noch jede Menge Zeit.

Es war immer noch sehr stürmisch und da war mir eigentlich nicht nach einer Bootsfahrt zumute .

Kurz vor 8 gingen wir zum Restaurant, wo gerade eine ganze Busladung Leute mit dem Frühstück fertig war und auf die Boote verteilt wurden. Laura meinte, wir sollten lieber warten, denn zum einen wären die Boote jetzt voll und zum anderen würde gegen Mittag meistens der Wind nachlassen.

Auf ein volles schaukelndes Boot   hatte ich wirklich keine Lust und so frühstückten wir das Einheitsmenü (nein, diesmal kein Fisch mit Knoblauch ) bestehend aus einer Schale frischen Früchten, mexikanische Rühreier, Tortillas und mir packten sie noch Quisadillas auf den Teller. Das sind matschige Nacho-Chips in Tomatensauce. Das frühstücken die Mexikaner anscheinend gerne. Bähhh ... ein Löffel davon genügte mir.

Wir hatten noch genügend Zeit, unseren Krimskrams zusammenzupacken, denn es dürfen immer nur 6 Boote in die Lagune. Um 10:30 standen wir bereit, mussten uns wieder in eine Liste eintragen, bekamen ein Bändchen und die Schwimmwesten um. Um 11 Uhr kam das erste Boot zurück und wir durften zusammen mit vier mexikanischen Studentinnen einsteigen. Windig war es immer noch und entsprechend auch der Wellengang. Der Capitán gab ordentlich Gas, so dass die Nussschale über die Wellen bretterte und wir alle klatschnass wurden. Dann passierte der Bootslenker eine Engstelle, musste kurz anhalten, denn das Boot wurde von einem Sheriff registriert. Man achtet zum Schutz der Wale in dieser Lagune exakt darauf, dass nur sechs dieser kleinen Pangas unterwegs sind.

Auch in der Laguna San Ignacio wimmelte es in diesem Jahr von Grauwalen:

Mama mit Kalb



Ich finde es so herzig, wenn die Babies ihre Nasen aus dem Wasser strecken.





Man merkte schon, dass die Kleinen ihre Muskeln für die lange Reise nach Alaska trainierten.

Immer wieder tauchte einer unter dem Boot durch, aber streicheln lassen wollten sie sich nicht. Irgendwie schienen sie von den vielen Booten genervt.
 




Auf einmal erklärte uns eine der Studentinnen, dass unser Capitán das Camp der Universität angefunkt hat, weil ein Kalb sich in einem Seil verfangen hatte. Das arme Tierchen  :(.





Wir blieben so lange, bis das Boot der Uni kam. Sie wollten das Kalb mit einem Haken einfangen und das Seil lösen. Doch das Kalb folgte seiner Mama ziemlich schnell. Da unsere 1,5 Stunden um waren, bretterte der Bootslenker wieder zum Camp zurück. Ich hoffe, dass die das Kalb vom Seil befreien konnten, denn die jungen Wale wachsen ziemlich schnell.

Zurück im Camp machten wir Ruben die Freude und blieben noch zum Lunch, aber nur weil es Fisch-Tacos gab .

Dann wurde es aber Zeit aufzubrechen. Laura und Ruben, die mir in den 24 Stunden so ans gewachsen waren, dass ich sie am liebsten adoptiert hätte :zwinker:, waren leider nicht zu sehen. Gerade als wir ins Auto einsteigen wollten, kam Laura mit einem Päckchen angerannt. Sie hatte den Köchinnen die Anweisung gegeben, mir ( zum Geburtstag) als Nachtisch einen Pudding mit Erdbeeren zu servieren. Doch die hatten das vergessen. Nun stand ich da mit einem Pudding in Alufolie, der ohne Löffel schwierig zu essen war. Ich war gerührt und wieder einmal von der Herzlichkeit der Leute überwältigt. Es half alles nichts - wir mussten weiter, denn wir hatten die nächste Etappe vor uns.

Deshalb blieb in San Ignacio nur Zeit für einen kurzen Stopp am Marktplatz





und für ein Bild vom See.



Der Transpeninsular Highway war auf diesem Streckenabschnitt neu asphaltiert und führte wieder über die Berge. Obwohl es im letzten Stück ziemlich steil nach Santa Rosalia runter geht, gibt es weder Seitenstreifen noch Ausweichstellen für Fahrzeuge, falls die Bremsen versagen. Ich hoffte, dass die Bremsbeläge vom Jeep nicht annähernd so runtergefahren waren, wie die Reifen.
 
Die Hafenstadt Santa Rosalia liegt an der Ostküste der Halbinsel am Golf von Kalifornien (Sea of Cortez). Die ehemaligen Kupferminen wurden wieder in Betrieb genommen und dadurch ist ein bisschen Wohlstand eingekehrt.
 
Bis auf eine Unterkunft hatten alle schlechte Kritiken. Deshalb hatte ich frühzeitig ein Zimmer im Hotel Las Casitas reserviert.

Die kleine Hotelanlage



befindet sich 1,5 km außerhalb der Stadt an der Mex 1 auf den Klippen und bietet einen traumhaften Ausblick auf die Sea of Cortez.





Die Casita war mehr als geräumig,





nur die Dame an der Rezeption versteht überhaupt kein Englisch und die amerikanische Besitzerin war nicht zu sehen. Meine wenigen Brocken Spanisch reichten jedoch aus, um nach einem guten Restaurant zu fragen.
 
Vor dem Abendessen gingen wir erst noch zu Ley, dem einzigen großen Supermarkt seit Ensenada und füllten die Getränkevorräte auf. Das anschließende Abendessen (Fajitas) im empfohlenen Restaurant Tercoz war ok, doch zum ersten Mal in der Baja wurden wir recht unfreundlich bedient.
 
Zwischenzeitlich war es draußen schon dunkel. Da legt nämlich sofort nach dem Sonnenuntergang irgendeiner den Schalter um :zwinker:.

Nach der schlaflosen Nacht im Zelt waren wir an dem Abend ziemlich müde, wollten nur noch duschen und ins Bett. Leider kam kein warmes Wasser .

Vom kalten Wasser ziemlich erfrischt, ging ich zur Rezeption und erklärte ihr das Problem so gut ich konnte auf Spanisch. Sie kam mit und ging in die Casita neben uns. Doch auch hier kein warmes Wasser. Mit ihrer kleinen Taschenlampe und mir im Schlepptau gingen wir in einen kleinen Abstellraum neben der Casita und sie schraubte an zwei Gasflaschen. Da die junge Frau viel kleiner als die Gasflaschen war, holte ich schnell meinen Heimwerker Heiko zur Hilfe. Der bewaffnete sich erst einmal mit einer größeren Taschenlampe und stellte fest, dass beide Gasflaschen leer waren. Einen Ersatz gab es nicht und so musste mein passionierter Warmduscher ;D an diesem Abend seinen inneren Schweinehund überwinden, weil er sich sträubte, zu ihr zum Duschen zu gehen. Aber egal wie, der Staub vom Kuyima Camp war erst einmal weg und Hauptsache, wir hatten ein richtiges Bett.

Hotel: Las Casitas, Santa Rosalia
Preis: 57 € ohne Frühstück
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #80 am: 13. Juni 2015, 15:35:48 »
Hurra, noch mehr Wale  ;D
Ich hoffe auch, dass die das Kalb wieder vom Seil befreien konnten

Dafür nehme ich gerne auch mal eine Nacht auf dem Feldbett und ohne größere Dusche in Kauf. Nur soviel Fisch essen vertrag ich nicht - sorry also, dass ich die ganzen Chips etc weg gefuttert habe  ;) Hab ich jetzt im Supermarkt wieder aufgefüllt
Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #81 am: 13. Juni 2015, 22:33:05 »
Und ich hab das Dessert auch ohne Löffel verputzt  :verlegen:

Hoffen wir für das Waljunge das Beste und für den armen Heiko auch, dass er morgen wieder warmduschen kann  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Lidschlag

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #82 am: 14. Juni 2015, 08:35:37 »
Toll, dass du nochmal Wale gesehen hast. Für das Walkalb drücke ich mal ganz fest die Daumen.
Ich denke mal, dass das Dessert auch ohne Löffel geschmeckt hat und dir ganz neue Essperspektiven aufgezeigt hat.

Tja, das mit den kalten Duschen in Santa Rosalia kenne ich auch, nur nicht in einem Hotel, sondern auf einem Campingplatz mit Gemeinschaftsduschen.  8)
Kalt duschen hat was. Hinterher fühlt man sich richtig frisch. Nur dumm, wenn es dann draußen oder im Hotelzimmer kalt ist.
Hoffentlich hat sich der Heiko keinen Schnupfen geholt.

serendipity

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #83 am: 14. Juni 2015, 09:25:22 »
Obwohl ich nach dieser Nacht auch ein wenig Rücken habe - die Grauwale machen alles wieder wett!

Ich frühstücke ja gerne herzhaft, aber so langsam bekomme ich Lust auf einen Milchkaffee mit Croissant  :). Das mit dem Pudding finde ich total reizend - Löffel hin oder her!

Und euer Hotel hätte mir auch gefallen, die Aussicht ist wunderschön und das Zimmer sieht klasse aus - wer braucht schon warmes Wasser? Ist Heiko denn ein Warmduscher?  :verpiss:

Ilona

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #84 am: 14. Juni 2015, 11:12:26 »
Hurra, noch mehr Wale  ;D
Ich hoffe auch, dass die das Kalb wieder vom Seil befreien konnten
Dafür nehme ich gerne auch mal eine Nacht auf dem Feldbett und ohne größere Dusche in Kauf. Nur soviel Fisch essen vertrag ich nicht - sorry also, dass ich die ganzen Chips etc weg gefuttert habe  ;) Hab ich jetzt im Supermarkt wieder aufgefüllt

Ich darf gar nicht darüber nachdenken, wenn das mit dem Seil entfernen nicht geklappt hat ...  :(.

Bei einem längeren Aufenthalt hätte man sich schon mit der Dusche arrangieren können/müssen, aber für einen Tag ging das schon mal.

Beim Campen in der Wildnis können das sogar mehrere Tage ohne Dusche sein. Wenn ich da an Cheryl Strayed und ihren großen Trip über den PCT denke ...

Und ich hab das Dessert auch ohne Löffel verputzt  :verlegen: 

Das sei dir gegönnt, Andrea  :zwinker:. Der Nachtisch war richtig lecker.

Kalt duschen hat was. Hinterher fühlt man sich richtig frisch. Nur dumm, wenn es dann draußen oder im Hotelzimmer kalt ist.
Hoffentlich hat sich der Heiko keinen Schnupfen geholt.
Kalt war es überhaupt nicht, Steffi. Ganz im Gegenteil - je südlicher, umso wärmer wurde es  :schwitz:.

Einen Schnupfen hat sich Heiko nicht geholt  :floet:, dafür später jedoch etwas anderes ...

Das mit dem Pudding finde ich total reizend - Löffel hin oder her!

Und euer Hotel hätte mir auch gefallen, die Aussicht ist wunderschön und das Zimmer sieht klasse aus - wer braucht schon warmes Wasser? Ist Heiko denn ein Warmduscher?  :verpiss:

Ich fand auch, das war eine total nette Geste, mir als Geburtstagsgeschenk den Pudding zu überreichen. Damit hätte ich nie gerechnet.

Heiko ist nicht nur ein bekennender Warmduscher, sondern auch eine Frostbeule  :zwinker:. Dazu steht er auch und ich darf das preisgeben  :toothy9: .
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #85 am: 14. Juni 2015, 11:30:43 »
A propos Strayed: Letztes Wochenende habe ich den Film gesehen. Und wie immer sage ich: das Buch ist viiiiel besser! Ehrlich, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte, dann hätte ich den Film vielleicht gar nicht richtig kapiert. Das bestätigen mir auch die Fragen meiner 2 Mitgucker...

Besonders die Stelle, als sie kurz nach dem Tamponwechseln jemandem die Hand gibt, regt zum Nachdenken über die Hygiene auf so einem Trail an. Eine kalte Dusche ist da schon mal ein Anfang und nach Eingewöhnung eh nicht mehr so schlimm. Wobei mir etwas warmes Wasser ehrlich gesagt auch besser gefällt - besonders beim Haarewaschen.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #86 am: 14. Juni 2015, 16:26:05 »
A propos Strayed: Letztes Wochenende habe ich den Film gesehen. Und wie immer sage ich: das Buch ist viiiiel besser! Ehrlich, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte, dann hätte ich den Film vielleicht gar nicht richtig kapiert. Das bestätigen mir auch die Fragen meiner 2 Mitgucker...
Besonders die Stelle, als sie kurz nach dem Tamponwechseln jemandem die Hand gibt, regt zum Nachdenken über die Hygiene auf so einem Trail an. Eine kalte Dusche ist da schon mal ein Anfang und nach Eingewöhnung eh nicht mehr so schlimm. Wobei mir etwas warmes Wasser ehrlich gesagt auch besser gefällt - besonders beim Haarewaschen.

Wir waren im Kino, haben kürzlich das Buch gelesen und vorgestern nochmals die DVD geschaut.

Der Film ist leider sehr gerafft. Doch wie soll man auch Jahre in Spielfilmlänge unterbringen.

Doch eins brachte mich zum Schmunzeln  :toothy9: und zwar, als sie fast am Ende ihres Trips in der Kosmetikabteilung von der Verkäuferin auf ihren Körpergeruch aufmerksam gemacht wurde. So schlimm war es bei uns wenigstens nicht. Ich glaube, wir hatten nach zwei Tagen Fisch mit viel Knoblauch ganz andere Ausdünstungen  :zwinker:.
Liebe Grüße

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #87 am: 14. Juni 2015, 18:15:19 »
Habe die DVD heute Nacht auch noch einmal geschaut und anschließend eine Doku zum PCT -->http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/wdr/der-wilde-westen-zu-fuss-100.html

Den Geruch habe ich dabei förmlich in der Nase  :schreck:

Andrea

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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #88 am: 14. Juni 2015, 18:31:37 »
Ach, die Doku habe ich auch schon gesehen. Als ich das Buch gekauft habe, wusste ich gar nicht, dass es einen Film darüber gibt und freute mich schon über die Doku. Scheine durch Zufall auf einen Bestseller gestossen zu sein.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Hola Baja California - la segunda 2015
« Antwort #89 am: 15. Juni 2015, 08:31:10 »
15.03.15 - Westküste

Von Santa Rosalia nach Mulegé



(Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)

Am diesem Morgen hatten wir überhaupt keine Lust auf irgendwelche mexikanischen oder sonstigen Eier und beschlossen daher, im Supermarkt ein paar Brötchen zu holen. Die praktische Nuss-Nugat-Creme in der Tube und Honig haben wir ohnehin immer im Gepäck.

Doch zuerst musste ich mir endlich die Haare mit warmem Wasser waschen. Dazu kochten wir Wasser im Reisewasserkocher. Das mischten wir in der Kaffeekanne mit kaltem Wasser und wandten das Duschprinzip vom Kuyima-Camp an .

Frisch gestylt wollten wir uns auf den Weg zum Supermarkt machen, doch die Rezeptionistin lauerte uns auf und bot erneut an, dass wir bei ihr duschen können. Ich sagte ihr, dass alles "muy bien" ist. Das war schließlich an der Frisur zu erkennen und dass uns keine Fliegen umschwirrten :toothy9:.

Im Supermarkt waren wir wieder von der Auswahl an Backwaren erschlagen







und kauften zwei Brötchen, ein Conch (eine Art Streuselkuchen) und etwas O-Saft. Zurück im Hotel ließen wir uns das Continental Breakfast schmecken.

Bevor wir uns auf den Weg zu unserem südlichsten Ziel und Umkehrpunkt in Mulegé machten, tankten wir den Jeep für umgerechnet 37 € voll und schauten uns Santa Rosalia bei Tag an.



Im Zentrum befindet sich das bekannteste Bauwerk der Stadt, die nahezu komplett aus Stahl gebaute Kirche Santa Barbara in der Avenida Obregón. Sie wurde 1884 von Gustave Eiffel, dem Erbauer des Eiffelturms in Paris, als Prototyp für Missionskirchen in französischen Kolonien entworfen, 1887 gebaut und 1889 auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt und prämiert. Sie sollte ursprünglich nach Afrika gebracht werden, wurde aber 1894 – in ihre Einzelteile zerlegt – von Charles Laforgue, dem Direktor der Compagnie du Boleo, in einem Lagerhaus in Belgien entdeckt. Er kaufte sie, ließ sie um das Kap Hoorn nach Santa Rosalía verschiffen und 1897 dort aufbauen (Quelle: Wikipedia)







Direkt am Markplatz befindet sich die Bibliothek



die eine große Dokumentation über die Kupferzeit beherbergen soll, jedoch sonntags geschlossen ist.

Santa Rosalia verdankt ihre Existenz und Gründung den in der Region 1868 entdeckten reichen Kupfervorkommen. Die Verarbeitungsanlagen und der Verschiffungshafen wurden von der französischen Compagnie du Boleo gebaut und 1885 in Betrieb genommen. Die Gesellschaft brachte u.a. indianische Arbeiter aus dem mexikanischen Bundesstaat Sonora nach Santa Rosalía, die sich heute Oaxacas (wa'hakas) nennen.

Die Compagnie du Boleo arbeitete bis 1954, als ihre steuerfreie 70-Jahre-Konzession auslief und der Betrieb deshalb nicht mehr kostendeckend war. Die Gesellschaft ging in Insolvenz die Mine wurde geschlossen. Um die Wirtschaft der Stadt zu stützen, übernahm die mexikanische Regierung die Anlagen und betrieb sie unter dem Namen CMSRSA (Compañía Minera Santa Rosalía S.A.) bis 1985. Dann wurde der permanent defizitäre Betrieb endgültig eingestellt. Die Fabrikanlagen verfielen langsam, bestimmen aber noch heute das Bild der Stadt, wie der Schornstein und die Abraumhalden über der Stadt, die Schmelze







und der alte Verladeturm am Hafen.



Einiges wurde zu Ausstellungsstücken umfunktioniert, wie z.B. die Lokomotive am Eingang zur Altstadt.



Im Jahre 1992 erwarben kanadische Investoren eine neue Konzession, und in den folgenden 15 Jahren ergaben Probebohrungen und Tests, dass noch immer gewaltige Mengen an Kupfererz sowie erhebliche Vorkommen von Kobalt, Zink und Mangan vor Ort lagen. Im Jahre 2010 begann der Konzessionsinhaber, Minera y Metallurgica del Boleo (MMB), eine Tochterfirma der Baja Mining Corp. aus Vancouver, mit dem Bau der notwendigen hydrometallurgischen Anlagen, aber Kostensteigerungen zwangen Baja Mining im Jahre 2012 dazu, ein koreanisches Konsortium federführenden Mehrheitsaktionär hinzuzunehmen. Das Konsortium wird von der staatlichen  Korea Resources Corporation dominiert und besitzt seit 2013 90% der MMB. Die Produktion soll 2015 beginnen (Quelle: Wikipedia).

Nach der Stadterkundung fuhren wir nach Mulegé weiter und suchten dort nach unserem Quartier, dem Casa Granada.



Dies gestaltete sich gar nicht so einfach, denn Mulegé ist durch einen Fluss geteilt



und die Straßen sind dem Navi unbekannt. Irgendwann fuhren wir einfach eine Dirtroad zum Fluss hinunter und trafen dort auf eine Amerikanerin, die uns sagte, dass es nur noch eine halbe Meile bis zur Unterkunft wäre.

Der deutsche Besitzer Christian und seine osteuropäische Frau Lena begrüßten uns in ihrem feudalen Haus auf englisch. Ich sagte zu Christian, dass wir mit ihm bestimmt deutsch sprechen können, was er aber energisch mit den Worten: "Das glaube ich nicht" ablehnte. Ein freundliches Willkommen sieht meiner Meinung nach anders aus und hier hatte ich gleich zwei Nächte reserviert .
 
Wir schleppten unsere Koffer ins Gästezimmer im ersten Stock. Das Zimmer war im Gegensatz zu den Privaträumen sehr spartanisch eingerichtet und da fühlten wir uns gleich unwohl. In diesem lieblos eingerichteten Zimmer hing nicht mal ein Bild und die Wände hatten dringend einen Anstrich nötig.



Lena fragte uns, ob wir am nächsten Morgen Frühstück haben möchten und das für 9 $ pro Person. Wir sollten es uns überlegen und dann abends Bescheid geben. Sie gab uns noch Tipps, welche Strände wir in der Bahia Conception besuchen könnten und dass es am Burro Beach Petroglyphen gibt. Wo genau, das wusste sie leider nicht.

Auf die Bahia Conception mit den traumhaft weißen Stränden waren wir schon gespannt, denn wir vermissten von Anfang an die langen Strandspaziergänge, die wir 2013 ganz im Süden fast täglich unternommen hatten.

Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt, denn der Coyote Beach war fest in Gringo-Hand und kostete Eintritt. Also weiter zur nächsten Bucht, zum Burro Beach.



Auch der Burro Beach ist fest in Gringo-Camper-Hand, die dort Strohhütten errichtet haben.



Und lässt man mal den groben Sandstrand auf dem Bild weg, dann entsprechen die Buchten schon Abbildungen aus dem Reiseführer.



Der Burro Beach kostet auf der linken Seite keinen Eintritt und dort gibt es ein Restaurant.



Wir hatten noch Glück und konnten zwei leckere Burger bestellen, denn die schließen sonntags um 14 Uhr. Außer uns war noch eine durstige japanische Reisegruppe da, die zum Abschluss ihrer geführten Felsmalereien-Tour (in der Baja gibt es sehr schöne Felsmalereien in Höhlen, die alle permitpflichtig sind und sich im unwegsamen Gebirge befinden) einiges an Getränken bestellte.

Die mussten anschließend alle am Toilettenhäuschen anstehen und in der Zeit sprach mich deren geschäftstüchtiger Fahrer, Salvador, an. Er fragte mich, wie lange wir bleiben, ob wir Interesse an Felsmalereien oder an einer Bootstour hätten. An den permitpflichtigen eigentlich nicht, eine Bootstour wäre durchaus interessant, aber vielleicht wusste er, wo sich die Petroglyphen hier befinden. Und ob er das wusste. Wir sollten einfach gleich hier die Mex. 1 überqueren und uns eine Weg zwischen zwei Kakteen suchen und etwas nach oben folgen. Ich bedankte mich recht herzlich und er drückte mir für alle Fälle seine Visitenkarte in die Hand. Man kann ja nie wissen.

Die Beschreibung stimmte und wir fanden auch ein gekipptes Schild



und inmitten der Felsen oberhalb der Mex 1 ein paar bemalte Steine.





Doch wir waren wegen der Strände hier und erkundeten noch ein paar dieser Naturbuchten.



Wir fuhren die Bahia Conception bis zum Ende, doch dort gibt es überhaupt keine Strände mehr.



Auf dem Rückweg bleiben wir an einem der Strände noch etwas, aber waren doch etwas enttäuscht, dass die schönsten Strände nur ganz im Süden zu finden sind.
 
Als wir beim Casa Granada eintrafen, stand ein Taxi davor und wer war der Fahrer? Richtig: Salvador ! Er begrüßte mich überschwenglich und fragte natürlich gleich wegen dem nächsten Tag. Am nächsten Tag war eigentlich ein Strandtag geplant, doch das lohnte sich hier nicht. Ich versprach, mich gegebenenfalls noch zu melden, sobald wir eine Entscheidung getroffen haben.

Zum Abendessen fuhren wir ins Zentrum von Mulegé zum Restaurant Los Equipales. Das Essen war so lecker, dass wir beschlossen, am nächsten Morgen dort zu frühstücken.

Zurück im Casa Granada fragten wir an, ob wir uns an den Gartentisch neben den Privatgemächern setzen dürfen und ich bestellte auch gleich das Frühstück ab. Eine weitere Nacht würden wir definitiv nicht bleiben. Auf einmal setzte sich doch tatsächlich Christian zu uns und fragte auf deutsch, was uns nach Mulegé verschlagen hat. Wir waren kurz perplex, weil er die Sprache doch nicht verlernt hat. Als er hörte, dass wir vor zwei Jahren schon den Süden bereist haben und uns jetzt vom Norden her den Rest anschauen wollten, taute er etwas auf und erzählte, dass er lange Zeit in Kalifornien gearbeitet hat und nun sein Rentnerleben in Mulegé verbringt. Ihm missfiel irgendwie, dass ich die Herzlichkeit der Mexikaner lobte, doch wie man in die Wüste reinschreit ...  :cool2:. Wenn er als Gast in dem Land zu den Einheimischen auch so überheblich und barsch ist, dann kann er keine Gegenliebe erfahren.

Nach dem Plausch gingen wir aufs Zimmer und mit uns eine riesige Kakerlake. Das Insektenspray hatten wir leider im Auto und so fing ich die Kakerlake mit einem Waschlappen. Sie machte - meinerseits unbeschadet - den Abflug vom ersten Stock in den Garten und ich hoffte, dass es bei diesem Käfer bleiben würde. Die Koffer haben wir übrigens nie offen gelassen, damit solche blinden Passagiere nicht auf dumme Gedanken kommen.

Übernachtung: Casa Granada B & B, Mulegé
Preis: 55 $ ohne Frühstück



Liebe Grüße

Ilona

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