Autor Thema: Balkan-Dolomiten-Tour 2017  (Gelesen 68046 mal)

Ilona

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #30 am: 24. Oktober 2017, 14:51:57 »
Ach ja, Winnetou... Das waren noch Zeiten  ^-^

Ja, lang ist's her :zwinker:.

Also der erste Tag hat mir schon mal gefallen. Kroatien steht auf alle Fälle auf unserer Liste ganz oben!

Das freut mich. Ich wünsche euch aber gutes Wetter und keine Menschenmassen.

So, es geht gleich weiter.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Ilona

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #31 am: 24. Oktober 2017, 15:28:49 »
Tag 3: Baraceve Spilje (Höhle) und Nationalpark Plitvicer Seen

Es regnet wieder einmal oder immer noch und deshalb checkten wir zuerst einmal die Wettervorhersage. Ab 9:00 Uhr sollte sich die Sonne zeigen .

Zum gemütlichen Frühstück fuhren wir wieder zum Restaurant Degenija. Wir ließen uns viel Zeit, denn es regnete eifrig weiter :bang:.

Eigentlich hätten wir uns den 2. Tag im Nationalpark schenken können, denn die schönsten Wege sind wir alle am Vortag gegangen. Was also macht der Mensch bei Schietwetter seit der Steinzeit? Richtig, er verkrümelt sich in eine Höhle.

20 Minuten dauerte die Fahrt bis zum Parkplatz der Barac Höhle. Aussteigen konnten wir leider nicht, denn es schüttete wie aus Kübeln. So saßen wir und andere Wettergeplagte in den Autos, checkten online die Wettervorhersage und warteten. Kurz vor 10 Uhr hatte ich die Faxen dicke, zog meine Regenburka über und die Wanderschuhe an. Auf einmal öffneten sich alle anderen Autotüren und die Leute stiegen ebenfalls aus. Wir mussten noch 450 m bis zum Kassenhäuschen gehen und waren noch zu früh dran, denn die erste Führung startet erst um 10:30 Uhr.

In dem Karstgestein gibt es sehr viele Höhlen, doch die meisten sind unzugänglich. Die Spilje Höhle ist auch nur 200 m begehbar und das mit hygienischer Einweghaube und Helm :toothy9:.



Der Guide führte ein strenges Regiment und war total unsympathisch. Also nicht der  :zwinker:, denn das ist Heiko.

Den Fledermäusen gefiel der viele Besuch gar nicht und sie flatterten aufgeschreckt über unsere Köpfe hinweg. Das wiederum führte bei einer Österreicherin zur Hysterie . Als sich Gnädigste wieder eingekriegt hat, durften wir die Höhle betreten und standen gleich vor einem riesigen Fledermauskackahaufen.



Sehenswert ist das nicht gerade, aber immerhin war der Haufen umzäunt, damit nicht gleich jeder hinein tritt.

Die Helme waren übrigens absolut nötig, denn schon auf den ersten Metern stieß man sich den Kopf an den Stalaktiten (also die von oben nach unten wachsen :zwinker: ) an. Die Höhle ist anfangs etwas niedrig, wird dann aber etwas geräumiger.

Anscheinend fand man darin das Skelett eines Höhlenbären. Jedenfalls liegt er jetzt tief unten im Loch und braucht weder einen Helm, noch ein Seil :floet:.



Ganz ehrlich, die Höhle ist total unspektakulär und die hässlichste Höhle, die ich je gesehen habe. Ich weiß nicht, ob man eine Höhle überhaupt als hässlich bezeichnen kann, jedenfalls war das mein erster Gedanke.







Hier war dann Endstation und ein weiteres Vorankommen nur noch für Höhlenforscher möglich.



Zum Schluss wurde es noch gruselig :schreck:. Der Führer machte das Licht aus und wir standen 2 Minuten in absoluter Ruhe und Dunkelheit, sofern das bei 10 Leuten machbar ist, herum. Es traute sich wirklich keiner, verstohlen seine Handytaschenlampe anzumachen. Das hätte nämlich wieder Schimpfe vom Feldwebel gegeben .

Wir waren froh, als wir wieder draußen waren. Lohnenswert war der Besuch nicht, aber immerhin regnete es in der Höhle nicht .

Sehr zaghaft zeigte sich die Sonne und ein Schild mit der Aufschrift Kanyon machte uns neugierig. So landeten wir an einer ehemaligen Mühle.



Wasser gab es keines mehr in der Schlucht



und so nutzen auch die Mühlsteine nichts mehr.



Anschließend fuhren wir doch noch einmal zu den Plitvicer Seen. Dort fuhren wir mit dem Shuttle



zum ganz oberen See,



den man auf unbefestigten Wegen umrunden könnte. Das war uns aber zu matschig und so wanderten wir entlang der terrassenförmigen Seen nach unten.

Wir kamen an einem natürlichen Abflussloch vorbei



und an weiteren kleinen Wasserfällen.







Ich hätte nicht erwartet, dass Kroatien so dicht bewaldet ist und die Seen dazwischen versteckt liegen.



Als ausgesprochener Fan karger Wüstenlandschaften waren mir das ein bisschen zu viel Bäume :cool2:.

Auf dem Rückweg hielten wir wieder am Restaurant Degenija. Heiko bestellte sich eine Forelle und ich mir gegrillte Kalbskoteletts. Wieder sehr lecker und reichlich mit Knoblauch bedeckt.
An unserem letzten Abend in Grabovac packten wir unsere Sachen zusammen. Wir wollten am nächsten Morgen zeitig los und dem schlechten Wetter entfliehen.

Übernachtung: Ein letztes Mal in der Villa Ruja

Fazit Plitvicer Seen:

Die Seen liegen idyllisch mitten im tiefsten kroatischen Urwald. Wir hätten nie erwartet, dass der Nationalpark so stark besucht ist. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie sich erst die Leute in den Ferien auf die Füße treten. Durch die Massen an Besuchern, konnten wir die Landschaft kaum genießen. Die Stege sind nur 1,5 m breit und dadurch staut es sich meist vor den schönsten Wasserfällen. Manche machen aus Angst, dass sie ins Wasser fallen könnten, keinen Zentimeter Platz. Die Gegend lebt nur vom Nationalpark und die Preise wurden dementsprechend angepasst. Privatunterkünfte gibt es jede Menge, aber nur wenige Hotels. Das einzig ansprechende ist das Hotel Degenija mit dazugehörigem gutem Restaurant. Hier waren auch die Kellner sehr nett, was man von vielen Kroaten leider nicht behaupten konnte. Uns reicht jedenfalls dieser eine Besuch, denn sonst bietet die Gegend um die Plitvicer Seen nicht viel.

Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #32 am: 24. Oktober 2017, 17:00:18 »
Ja, ich hab auch schon schönere Höhlen gesehen  ;D Dann können wir uns den Feldwebel ja sparen

War das die Mühle bei Rakovica?  Mit Wasser drin sah das immer ganz nett aus. Sehr viel mehr gibt es in der Gegend wirklich nicht zu sehen.
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #33 am: 24. Oktober 2017, 17:19:45 »
War das die Mühle bei Rakovica?  Mit Wasser drin sah das immer ganz nett aus. Sehr viel mehr gibt es in der Gegend wirklich nicht zu sehen.

Nein, die Mühle war in der Nähe unserer Unterkunft. Da stand an der Hauptverkehrsstraße ein unscheinbares Holzschild mit Kanyon drauf. Dann ging es über verschlungene Seitenstraßen zu einem kleinen Parkplatz und von dort aus zu Fuß hinunter.

Rakovica wäre sehenswerter gewesen, doch dazu hätten wir zurückfahren müssen und da fehlte bei dem Wetter einfach die Motivation :weissnicht:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #34 am: 24. Oktober 2017, 17:54:37 »
Schade, dass der Tag so verregnet war und es auch nichts mehr gab, was man hätte anschauen können. Irgendwelche idyllischen Dörfchen durch die man bummeln kann, gibt es dort nicht?

Danke für das ehrliche Fazit, d.h. falls wir mal nach Kroatien kommen, würde ich einen Tag für diesen Nationalpark einplanen und am nächsten Tag dann gleich weiterfahren. Also zwei Nächte vor Ort.


LG Christina

Paula

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #35 am: 24. Oktober 2017, 19:21:16 »
Ich sehe das ähnlich wie Christina, einmal muss man da gewesen sein. Das Hotel Degenija merke ich mir. weißt du wie die Zimmer da waren?
Jetzt drücke ich die Daumen dass ihr das bessere Wetter erreicht habt...
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #36 am: 24. Oktober 2017, 19:23:21 »
Den Hunden nicht…
Mopped Schrott, ich hatte leider recht schmerzhafte Prellungen und einen Milzriss (letzteres hab ich aber erst zu hause erfahren). Die Tour war zumindest für mich beendet.

Autsch, dass ist ja ein blödes Ende eines Urlaubs  :(  Wenigstens habt ihr gute Hilfe bekommen.

Danke für das ehrliche Fazit, d.h. falls wir mal nach Kroatien kommen, würde ich einen Tag für diesen Nationalpark einplanen und am nächsten Tag dann gleich weiterfahren. Also zwei Nächte vor Ort.

Wer es etwas gemütlicher angehen will, also für nicht so schnell Wanderer wie uns, sind zwei Tage im NP schon besser.

Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #37 am: 24. Oktober 2017, 22:22:11 »
Ach, und ich hätte gedacht, dass man in diesem Nationalpark Tage verbringen könnte. Und ich meine damit nicht, weil man stundenlang wartet, dass man mal vorbei kommt oder so  ;) Ich hatte mit so einigen Wandermöglichkeiten ähnlich den NPs in den USA gerechnet. Trotzdem würde der Park zu meinen Zielen gehören, daher danke schon mal für eure Eindrücke und eure Meinung.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #38 am: 25. Oktober 2017, 07:44:16 »


Den Hunden nicht…
Mopped Schrott, ich hatte leider recht schmerzhafte Prellungen und einen Milzriss (letzteres hab ich aber erst zu hause erfahren). Die Tour war zumindest für mich beendet.

Autsch, dass ist ja ein blödes Ende eines Urlaubs  :(  Wenigstens habt ihr gute Hilfe bekommen.


Nö, der Urlaub war damit nicht zu Ende. Ich war ja mit 4 Kumpel da, bin dann die nächsten Tagen bei denen hinten drauf mitgefahren. Und für die 4 Tage nach hause hab ich einen Mietwagen vom ADAC bekommen.

Ilona

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #39 am: 25. Oktober 2017, 08:26:03 »
Schade, dass der Tag so verregnet war und es auch nichts mehr gab, was man hätte anschauen können. Irgendwelche idyllischen Dörfchen durch die man bummeln kann, gibt es dort nicht?
Danke für das ehrliche Fazit, d.h. falls wir mal nach Kroatien kommen, würde ich einen Tag für diesen Nationalpark einplanen und am nächsten Tag dann gleich weiterfahren. Also zwei Nächte vor Ort.

Tja, gegen das Wetter ist man leider machtlos und wir sind leider beruflich an Abrechnungszeiten gebunden, so dass eine flexible Anreise ausgeschlossen ist.

Rakovica wäre noch der einzig sehenswerte Ort in der Nähe, doch da sind wir schon auf der Hinfahrt durchgefahren und bei Regen macht ein Ortsbummel auch keinen Spaß.

Ich sehe das ähnlich wie Christina, einmal muss man da gewesen sein. Das Hotel Degenija merke ich mir. weißt du wie die Zimmer da waren?
Jetzt drücke ich die Daumen dass ihr das bessere Wetter erreicht habt...

Wir waren nur im angrenzenden Hotel-Restaurant, aber hier ist die Website. Direkt am NP gibt es noch zwei Hotels, doch diese Plattenbauten versprühen einen sehr sozialistischen Charme  :cool2:.

Wer es etwas gemütlicher angehen will, also für nicht so schnell Wanderer wie uns, sind zwei Tage im NP schon besser.

Wir waren auch nicht sehr schnell unterwegs :floet:, die Zeiten sind vorbei ;D. Aber wir starten halt immer sehr früh.

Ach, und ich hätte gedacht, dass man in diesem Nationalpark Tage verbringen könnte. Und ich meine damit nicht, weil man stundenlang wartet, dass man mal vorbei kommt oder so  ;) Ich hatte mit so einigen Wandermöglichkeiten ähnlich den NPs in den USA gerechnet. Trotzdem würde der Park zu meinen Zielen gehören, daher danke schon mal für eure Eindrücke und eure Meinung.

Es gibt natürlich noch einige Wanderwege durch den dichten Wald, aber da sieht man vor lauter Wald keine Bäume mehr. Die Wege darf/soll man nicht verlassen, da noch nicht alle Landminen vom Balkankrieg entfernt sind. Deshalb bringt es auch nichts, die Gegend außerhalb des Parks zu erkunden.

Da die Seen terrassenförmig angeordnet sind, geht es anfangs immer bergauf oder man nimmt gleich den Shuttle, dann führen die Wege bergab. Eine Rangerin sagte mir, wenn nur ein Tag zur Verfügung steht, dann soll man das so machen. Wir haben es dennoch geschafft, die "Highlights" an einem Tag zu sehen und den Shuttle erst am nächsten Tag genutzt.

Die Plitvicer Seen sollte man schon mal gesehen haben und die standen bei uns auch sehr lange auf der Liste. Sollten wir als Rentner mal wieder in die Gegend kommen, dann schauen wir auf jeden Fall noch einmal vorbei.

Liebe Grüße

Ilona

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #40 am: 25. Oktober 2017, 12:52:55 »
Also von deinen Bildern (ohne Leute) her finde ich die Landschaft superschön.
Ein Abstecher ist der Nationalpark wirklich wert.

In solch einer Höhle kann man sich auch verlaufen, oder ??
Wäre ja möglich gewesen den Feldwebel kurz zu fesseln  :o und ihr hättet in harmonischer und anmutender Weise die Höhle besichtigen können. ;)
Die nächste Gruppe hätte ihn dann befreit und ihr wärt nächsten Tag eh schon über alle Berge. ;D ;D

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #41 am: 25. Oktober 2017, 15:41:17 »
In solch einer Höhle kann man sich auch verlaufen, oder ??
Wäre ja möglich gewesen den Feldwebel kurz zu fesseln  :o und ihr hättet in harmonischer und anmutender Weise die Höhle besichtigen können. ;)
Die nächste Gruppe hätte ihn dann befreit und ihr wärt nächsten Tag eh schon über alle Berge. ;D ;D

Ich sehe schon, du hast zu viel Winnetou geguckt  :totlach:.

In der Höhle war ein Verlaufen unmöglich, Sönke. Wie so meist in den touristischen Tropfsteinhöhlen, ist der Ein- auch der Ausgang  :zwinker:
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #42 am: 26. Oktober 2017, 08:53:26 »
Tag 4: Zrmanja Canyon und Mala Paklenica

Nichts Neues ist von der Wetterfront zu berichten, denn es regnete immer noch .

Unser Gepäck war schnell verstaut und um 8 Uhr verließen wir die Unterkunft. Zum Abschluss wollten wir aber noch das Frühstück im Restaurant Plitvicka Vrela zum Preis von 7 € pro Person ausprobieren. So sah das für 2 Personen aus:



Dazu gab es Weißbrotscheiben und lauwarmes Teewasser aus dem Bottich. Heiko stellte erst einmal den Thermostat etwas höher. Gut, dass wir die letzten zwei Tage im Degenija gefrühstückt hatten. Letztendlich machte das so einen guten Eindruck, dass wir auch in dem Hotel hätten übernachten sollen. Aber hinterher ist man immer schlauer.

Unsere nächste Station lag an der Adria. Wir fuhren gemütlich im dichten Regen die Landstraße 1 vorbei an den Plitvicer Seen und über viele bewaldete Berge. Erst nach 1,5 Stunden Fahrt wurde die Gegend felsiger .



Nein, das ist kein Bild aus der Waschstraße :floet:. Als wir über einen Pass fuhren, blitzte, donnerte und schüttete es so heftig, dass wir 10 Minuten in einer Einfahrt parken mussten.

Danach setzten wir die Fahrt zu unserem ersten Ziel, dem Zrmanja Canyon fort. Nach Obrovac bzw. der kleinen Ortschaft Jasenice steht ein kleines, unscheinbares Schild neben der Straße.



Hier führt ein Schotterweg, der an dem Tag ziemlich geflutet war,



zum Plateau bzw. dem Aussichtspunkt.

Dort war in den 60er Jahren der Drehort vieler Winnetou Filme.





1962 Der Schatz im Silbersee
1963 Winnetou 1
1965 Winnetou 3
1965 Old Surehand 1
1966 Winnetou und das Halbblut Apanatschi
1968 Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten

Wo sich damals das Pueblo befand, stand jetzt mein Hausfrauenpanzer  :toothy9:.



Hier oben war also Old Shatterhand am Marterpfahl festgebunden



und einziger Zeitzeuge ist dieser Betonsockel.



Was für ein Ausblick:





Es regnete nicht mehr, aber die Sonne war noch zögerlich.

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft in Starigrad-Paklenica. Wir hatten auch dieses Appartement über Booking.com reserviert. Das Gebäude steht direkt an der Hauptstraße, nur 200 m vom Meer entfernt, mit riesigem Balkon. Die Wohnung befindet sich im 2. Stock, ist ziemlich geräumig und absolut sauber.



Im 1. Stock wohnen die Eigentümer (deutsch- und englischsprachig), im EG ist eine Metzgerei, daneben das Bistro Antonio, ein sehr gutes und preiswertes Restaurant. Auf der anderen Straßenseite gibt es zwei kleine Supermärkte, eine Bank und die Uferpromenade. Auch diese Unterkunft war mit hervorragend bewertet und noch konnten wir keinen Haken entdecken.

Wir stellten unser Gepäck ab und gingen ins Bistro nebenan, um eine Kleinigkeit zu essen. Serviert wurde aber eine Riesenportion. Auf jedem Teller waren 10 Cevapcici, die hatte der Kellner frisch vom Metzger nebenan geholt, Pommes und Djuvec-Reis. Das konnten wir nicht alles essen, denn schließlich wollten wir noch die kleine Schlucht erwandern.

Die Zufahrt zur kleinen Paklenica-Schlucht befindet sich ein paar Kilometer außerhalb von Starigrad. Es gibt einen Parkplatz und ein Kassenhäuschen. Da diskutierten gerade zwei junge Deutsche auf Englisch mit dem Ranger. Sie wurden aufgrund der starken Regenfälle am Morgen von einer Flashflood überrascht und kamen gerade noch aus der Schlucht raus. An der Kaskade wäre Schluss mit der Wanderung und die ist gerade mal 1,5 km entfernt. Als ich das hörte, war ich nicht bereit, den Tagespreis für die Schlucht zu bezahlen, wenn nur ein kleines Stück machbar ist. Ich sagte dem Ranger, dass wir auf dem Rückweg bezahlen, falls mittlerweile ein Weiterkommen möglich ist. Genervt ließ er uns ziehen.

Am Parkplatz unterhielten wir uns noch kurz mit den zwei jungen Leuten. Sie waren nach Kroatien geflogen und hatten ein Auto gemietet. Tage zuvor waren sie an den Plitvicer Seen und fragten uns, ob wir denn Wasserfälle gesehen haben. Aufgrund der fast fünfmonatigen Dürre, waren die Fälle ausgetrocknet. Da es aber seit Tagen regnete, hatten wir die Wasserfälle in voller Pracht . Also durften wir uns gar nicht über das Wetter beschweren.

Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg in die kleine Schlucht.





Der Weg wurde sehr schnell felsig





und wir standen schon bald vor der Kaskade.



Der Weg in die Schlucht führt durchs Flußbett und das war uns an dem Tag zu gefährlich. Bei weiteren Niederschlägen kann das ganz schön leichtsinnig sein. Zurück am Parkplatz, machte der Ranger gerade Feierabend und würdigte uns keines Blickes mehr.

Zurück an der Unterkunft, machten wir einen Erkundungsspaziergang durch Starigrad.









Interessant fand ich die Grabplatten der Marke Schachtdeckel.



In der Nachsaison scheint das rote Touristen-U-Boot wenig gefragt zu sein.



Zum Abendessen gingen wir nochmals ins Bistro Antonio, bestellten aber sicherheitshalber eine Pizza auf zwei Tellern und das war gut so.

Danach setzten wir uns bis zum Sonnenuntergang



gemütlich mit einer Flasche Wein und spannender Lektüre auf den Balkon. Leider vertrieben uns hungrige Schnaken.

Soweit alles gut mit der Unterkunft, doch dann gingen wir schlafen. Jetzt komme ich zum Haken: Das Bett knarzte bei der geringsten Bewegung so laut (jetzt kann ich darüber lachen), dass keiner von uns richtig schlafen konnte. Sobald man sich umdrehte, war der andere wach.

Wir unterhielten uns am nächsten Tag mit den Gästen der Nebenwohnung und da schlief der Mann die ganze Zeit auf der Couch im Wohnzimmer. Zwei Nächte in dem Bett waren schon grausam, aber 14 Tage hätten wir das nicht ausgehalten.

Unterkunft: Apt. Grga, Starigrad
Preis: 45 € pro Nacht (nur Unterkunft)


Liebe Grüße

Ilona

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Andrea

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #43 am: 26. Oktober 2017, 09:30:42 »
Die Strecke zum "Marterpfahl-Platz" hätte (meinem) Heiko Spaß gemacht. Und unserem Dusty auch, denn schließlich ist der Testsieger bei Automobil (Sendung vom 22.10.17) geworden, was Nutzung im Outdoorbereich betrifft. Zumindest im Vergleich mit einem Mazda, Renault, Seat und noch irgendeinem Klein-SUV.  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Re: Balkan-Dolomiten-Tour 2017
« Antwort #44 am: 26. Oktober 2017, 09:37:40 »
Die Wasserfälle ohne Wasser wäre ja doof gewesen, also war der Regen gar nicht soo schlecht... wobei ich euch endlich besseres Wetter wünsche  ???