Autor Thema: Frühling im Südwesten  (Gelesen 135701 mal)

serendipity

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #105 am: 21. Mai 2015, 18:55:03 »
Hihi, ob der Ersteller des Videos bei seinem Piercing auch so laut gejammert hat?

Die Kakteenbilder sind wunderschön - ich mag ja Kakteen! Aber ob ich mich wirklich so dafür begeistern kann, wie andere, glaube ich nicht.  Es ist nicht so, dass mir Bilder aus dieser Gegend nicht gefallen würden, aber extra dorthin reisen, um staubige Straßen und ein paar Wüstenpflanzen zu sehen, das würde ich wohl auch nicht - vor allem, da es ja nicht gerade um die Ecke ist.

Bei den (für mich eher traurigen) Fotos von halbverlassenen Ortschaften mögen Gerümpel-Fans erst in Wallung kommen - ich finde es "nicht der Reise" wert - auch wenn ich die Bilder mag, die andere zeigen.

Deshalb, liebe Paula, es ist keine Kritik an deinem Bericht! - Ich lese gerne und schaue mir alles an. ich würde jedoch nie eine solche Reise unternehmen. Es ist wie mit Texas - da würde mich auch nicht wirklich (also keine 10 Pferde) etwas hinziehen, ok, vielleicht nach San Antonio oder in den Big Bend, aber da muss ich schon so viel mehr von der Welt gesehen haben, was ich spannender finde.

Aber das ist ja auch gut so - jeder wie er mag!


Paula

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #106 am: 21. Mai 2015, 19:05:52 »
Hihi, ob der Ersteller des Videos bei seinem Piercing auch so laut gejammert hat?


Gute Frage! Ich hätte ja als allererstes die Kamera ausgeschaltet!

Übrigens erwarte ich überhaupt nicht dass alle meine Begeisterung für meine Reiseziele und Gründe teilen! Ich fahre virtuell auch gerne in Gegenden die ich in der Realität nicht bereisen würde.
Wir fahren später noch zu roten Steinen, vielleicht trifft das deinen Geschmack eher  :)
Viele Grüße Paula

serendipity

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #107 am: 21. Mai 2015, 19:41:24 »
Ich hatte auch nie geglaubt, dass du das erwartest  :)

Wie gesagt, dass war auch nicht gegen dich oder deinen Bericht, sondern eher für mich so festgestellt und halt niedergeschrieben  ;) - ich denke Reiseberichte können ja genausogut dasein, um festzustellen, dass es für einen selbst eher nichts ist - wie andersrum. Deshalb liebe ich Reiseberichte und verschlinge alle, auch wenn ich selbst eine solche Reise nicht machen würde. Z.B. lese ich immer noch gerne Reiseberichte von Texas, obwohl eigentlich nach dem ersten gelesen für mich feststand: Das brauche ich nicht.

Was toll ist, dass wir heutzutage die Möglichkeit haben uns wesentlich intensiver mit Reisezielen auseinanderzusetzen z.B. anhand von Reiseberichten. als dies früher der Fall war, wo eigentlich nur ein Reiseführer unsere Reisegrundlage war.

Paula

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #108 am: 22. Mai 2015, 08:51:26 »
Tag 7 Mittwoch 18.3.2015 noch mehr Saguaros!

Heute war ich wieder sehr früh wach und kam um 6 Uhr schon aus der Dusche, so waren wir mit die ersten beim Frühstück und hatten daher auch ein Problem in dem kleinen Raum einen Tisch zu bekommen. Für ein kostenloses Hotelfrühstück war es ganz okay und angereichert mit meinen im Walmart gekauften Haferflocken bestimmt auch sehr gesund  :)

 

unsere Ziele für heute lagen im Westen von Phönix in den Superstition Mountains. Blöderweise war für heute Nachmittag Regen angesagt. Auf der Hinfahrt wollten wir am Desert Botanical Garden vorbeifahren, der praktisch mitten auf der Strecke lag. Weil es noch so früh war habe ich nochmal die Öffnungszeiten gecheckt und dabei mit Entsetzen festgestellt dass der 22 $ Eintritt pro Person kostet. Wir wollten eigentlich nur eine Stunde bleiben denn wir hatten zwei Wanderungen geplant, für eine Stunde zahle ich aber keine 22 $ Eintritt. Also wurde der botanische Garten kurzerhand gecancelt.

Wir fuhren erst zum nächsten Walmart den wir diesmal gleich gefunden haben und stockten die Vorräte auf. Danach ging es über Insterstate und Highway quer durch Phoenix. Die Strecke war auffallend gepflegt, oft waren die Rand- und Mittelstreifen schön bepflanzt und die Lärmschutzwände geschmückt. Entweder hat Arizona mehr Geld als Kalifornien oder lag es daran dass wir in der Hauptstadt waren? Jedenfalls hat Phoenix einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Der erste Trailhead lag im kleinen Örtchen Gold Canyon. Um 10 Uhr sind wir angekommen. Es ging über laute kleine Wohnstrassen durch den Ort bis zu einem großen Parkplatz. Den hätten wir ohne Navi niemals gefunden. Gold Canyon ist ein total schöner Ort, die meisten Gebäude im Adobe Stil gebaut, alle Häuser hatten gepflegte Gärten, viele mit Saguaros und anderen Kakteen, hier hat es mir sofort gefallen.

Der Parkplatz war schon gut gefüllt. Was fehlte war ein Klohäuschen, so habe ich mich erstmals in diesem Urlaub in die Büsche geschlagen.

 

 

Wir hatten uns den Hieroglyphic Trail rausgesucht, dieser ist wohl nur ein Teilstück des Lost Goldmine Trail
Es war heute nicht so heiß wie gestern und wir waren ganz froh dass es bedeckt war denn im Gegensatz zu den Wegen gestern ging dieser nämlich stetig bergan.

Am Anfang war der Weg bepflanzt wie ein botanischer Garten (leider ohne Namensschilder)

 

 

 

  an dieser schönen Ocotillo Pflanze labte sich ein Kolibri wollte aber leider nicht aufs Bild

 

Saguaros standen am Anfang nur vereinzelt in dem parkartigen Gelände

 

 

aber als wir den Hang ein Stück raufgegangen waren sah man sie stehen wie im Wald, so hab ich mir das vorgestellt  ^-^

 

was man auf den Bilder nicht sieht sind die Massen von Leuten die uns beim Wandern begegneten, bestimmt hundert Personen darunter auch viele Kinder im schulpflichtigen Alter und das mitten in der Woche?  :gruebel:

 

wie gestern sangen viele Vögel, es ging immer näher zu den Superstition Mountains hin, schöne Ausblicke, ich lasse einfach mal die Bilder sprechen

 

 

 

 

 

 

welche Tiere fressen wohl dieses stachelige Zeug?

 

 

 

am Ziel angekommen:

 

in die Felsen waren Petroglyphen eingeritzt (warum der Weg wohl Hieroglyphic Trail und nicht Petroglyphic Trail heißt?)

  

Blick zurück nach Gold Canyon

 

 

am Rückweg hatten man einen besonders guten Blick auf die Hänge mit den Saguaros

 

 

kurz nach 12 Uhr nach gut zwei Stunden waren wir wieder am Parkplatz. Und bei mir hatte sich das zufriedene Gefühl eingestellt nun ausreichend Saguaros gesehen und fotografiert zu haben  :) also nicht so dass ich jetzt keine mehr sehen wollte aber ich war bereit meine Begeisterung neuen Objekten zu widmen  ;)

Als zweite Wanderung war ein Rundweg im Lost Dutchman State Park geplant. Auf dem Weg zum Park (es waren ungefähr 15 Minuten zu fahren) bekamen wir eine filmreife Szene zu sehen: vor einem Wohnhaus standen blinkend drei Polizeiwagen, mehrere stark bewaffnete Polizisten in Schutzwesten führten einen Mann aus dem Haus und legten ihm Handschellen an.

Kurz vor dem Eingang zum Park findet man die Goldfield Ghost Town, mein Freund steht auf Geisterstädte also haben wir dort natürlich Halt gemacht. Leider ist diese Ghosttown ein ziemlicher Tourinepp. In sämtlichen Häusern sind Andenkengeschäfte.

 

 

 

Es war außerdem proppenvoll, wir bekamen gerade so noch einen Parkplatz. Neben dem Parkplatz standen diese schönen Chain Friut Cholla. Wieder eine neue Pflanze gesehen  :)

 

Wir blieben nicht viel länger als um eine Toilette aufzusuchen und ein (sehr leckeres) Eis zu kaufen, dann fuhren wir die wenigen restlichen Meter zum Lost Dutchman State Park. Wir zahlten unseren Obulus (7 $ soweit ich mich erinnere) und fuhren zu einem der Parkplätze, der Park ist nicht groß.

Es war nun ziemlich stark bewölkt und gerade als wir loslaufen wollten fing es an zu regnen. Wir machten also Pause im Auto. Zum Glück hat es bald wieder aufgehört und wir machten uns auf den Weg 56: der Treasure Loop Trail, den kann man sehr empfehlen!

 

 

zu diesen tollen Felsen geht man hoch

 

Saguaros stehen hier im Park nur vereinzelt rum. Es wurde ziemlich dunkel hat aber höchstens mal ein paar einzelne Tropfen geregnet.

 

wir nähern uns dem Fuß der Felsen. Es gibt auch einen Weg ganz hoch, unser Weg führte aber nach rechts ein Stück am Berg entlang und dann wieder runter

 

es hat uns super gefallen, natürlich wäre es bei Sonnenschein noch viel besser. Eigentlich sind diese Felsen rot, nicht braun.

 

Blick zur Seite

 

und nach unten:

 
 um 16 Uhr waren wir wieder am Parkplatz. Hier wäre auch ein Campingplatz, es standen etliche Wohnmobile hier, also das könnte mir hier auch gefallen!

  ein Abschiedsbild:

 

am Parkeingang sind wir noch den kleinen Native Plant Trail gegangen, hier stehen die typischen Kakteen und Bäume alle mit Namensschildern (daher stammen alle meine Informationen zu den Pflanzen im Südwesten). Das ist wirklich schön gemacht. Neben einem mehrere Meter hohen Saguaro stand ein Meßlatte, im Alter von 20 Jahren hat man begonnen jedes Jahr das Längenwachstum zu markieren. Ab da wuchs er 10 bis 20 cm pro Jahr. Er war etwa 40 Jahre alt und hatte noch keine Seitentriebe, vielleicht wenn ich im hohen Alter mal wiederkomme...
außerdem fanden wir einen abgestorbenen Saguaro, der sah wie ein Kunstwerk aus:

 

Kaum waren wir wieder im Auto fing es richtig an zu regnen, Punktlandung!  8)

Zu unserem Hotel Best Western Apache Junction in waren es nur 10 Minuten zu fahren. Es war jetzt richtig kalt geworden. Das Hotel an sich ist ganz nett im Adobe Stil gebaut, steht aber an der Hauptstrasse und unser Zimmer im ersten Stock hatte einen Balkon zur Strasse raus. Da es in Strömen geregnet hat konnte man hier eh nicht sitzen, aber bei schönem Wetter hätte ich mich bestimmt geärgert. In Gold Ganyon gibt es auch ein Best Western, das wäre bestimmt die bessere Wahl gewesen, das nächste Mal dann!
Über das Zimmer gab es aber nix zu meckern, wir hatten wieder ein King Size Bed, Sofa und Sessel und Schreibtisch, sämtliche Geräte incl. Mikrowelle und Bügeleisen (was wir beides in keinem Hotel genutzt haben) und das wichtigste Utensil: die Kaffeemaschine. Wir kochten Kaffee und nutzten die Zeit endlich die vielen Postkarten zu schreiben. Ausnahmsweise haben wir mal den Fernseher angemacht, der Wetterbericht da war genauso schlecht wie die Aussichten meiner Wetter App, so haben wir die Wanderung in Wickenburg für morgen gecancelt. Mein Bruder hatte sich gemeldet, ich sollte ihm wieder mal ein paar Artikel von Clean Kanteen mitbringen, eine amerikanische Marke, die Sachen bekommt man in Deutschland schlecht. Praktischerweise fand ich im Norden von Phoenix einen REI Store, die diese Marke führen. Also wird morgen geshoppt statt gewandert.

Zum Abendessen sind wir zu einem kleinen Italiener "Scuttlebutts" schräg gegenüber gegangen (das Überqueren der Hauptstrasse war gar nicht so ohne...), es war acht Uhr und wir waren die einzigen Gäste! Ein oder zwei Leute haben eine Pizza geholt sonst kam niemand mehr. Wir bestellten einen Salat als Vorspeise und ein Amber beer (ähnlich einem deutschen Dunkelbier, ganz lecker) und jeweils eine große Pizza. Der Salat kam gleich und während wir auf die Pizza warteten fing die Bedienung an das Lokal zu kehren. Unseren Tisch hat sie ausgelassen. Dann kam sie zu uns und erzählte irgendwas das ich nur teilweise verstand: irgendwas war mit der Pizza falsch gelaufen und das Wort kostenlos habe ich noch verstanden, also hab ich einfach mal ja gesagt  :)

schließlich kamen zwei leckere große Pizzen (ich konnte keinen Fehler erkennen) und während wir unsere Pizza aßen fing sie das Lokal zu putzen an. Das war jetzt aber wirklich störend, denn das Putzmittel hat ziemlich gestunken  >:( von Eßkultur verstehen sie in Amiland gar nix!

Wir haben dann lieber aufgehört zu essen und die Rechnung und eine Schachtel verlangt. Nachdem wir bezahlt hatten und unsere beiden halben Pizzen in die Schachtel verstaut hatten kam sie mit noch einem Pizzakarton an mit einer weiteren Pizza  :raetsel: das war also das was ich umsonst bekommen sollte: die erste Pizza war irgendwie falsch und sie hatten für mich eine neue gemacht. Die andere durfte ich umsonst mit nehmen. Da waren die 55 $ die wir incl Trinkgeld bezahlt hatten echt nicht viel. Der Lunch für morgen war gesichert  :zwinker:

Im Zimmer gabs den üblichen Schlummertrunk in Form einer Rotweinflasche.

Die Ecke hier um Gold Canyon und die Superstition Mountains haben mir super gefallen, wenn ich das nächste Mal hierher komme werde ich in Gold Canyon übernachten und das Boyce Thompson Arboretrum besuchen. Ich hatte das zuhause als Alternative für den nächsten Tag ausgesucht (falls wir keine Lust zum wandern gehabt hätten) aber bei Regen macht ein botanischer Garten ja keinen Sinn. Der Apache Trail fehlt natürlich auch noch und ein paar tolle Wanderungen wie der Peralta Trail. Und dann würde ich in Phoenix gern auf den Camelback Mountain steigen und ein paar weitere Parks um Phoenix hatte ich auch noch gefunden. Ich glaube hier könnte man problemlos eine ganze Woche verbringen. Wenn ich mal Rentner bin...
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #109 am: 22. Mai 2015, 09:07:14 »
Jetzt muss ich spontan an die liebe Palo denken: Immer wenn im USA-Forum jemand Phoenix in die Runde einbauen wollte, kommt immer der Tipp, dass Phoenix überhaupt nicht interessant sei und Palo wehrte sich immer dagegen. An deinem Beispiel sieht man, wie recht sie hat! Wieder ein toller Tag!
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Ilona

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #110 am: 22. Mai 2015, 11:49:04 »
Was fehlte war ein Klohäuschen, so habe ich mich erstmals in diesem Urlaub in die Büsche geschlagen. 

Wehe  :evil:, du hast auf einen kleinen Saguaro-Keimling gestrullert  :cool2: (dann hatte er gleich eine Portion Harnstoff-Dünger  :toothy9:).

Der Trail durch den Saguaro-Wald hat mir natürlich sehr gut gefallen :beifall:. Phoenix finde ich eine sehr aufgeräumte Stadt, aber Tucson gefällt mir noch ein bisschen besser, denn da befindet man sich im Herzen der Saguaros  :happy2:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #111 am: 22. Mai 2015, 12:03:04 »
Ilona, Tuscon war anfangs auch geplant, das habe ich aber in den 2 Wochen nicht mehr untergebracht. Die Tour wäre einfach zu stressig geworden. Irgendwann fahre ich auch noch nach Tuscon...

und außerdem: ich habe mehr oder weniger hinter dem Auto auf den Asphalt gepinkelt weil die Büsche eingezäunt waren...  ;)
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #112 am: 22. Mai 2015, 12:26:13 »
Ah, wie schön endlich Saguaros  :herz:  und mit den hübschen gelben Blümchen dazu  8) So eine Frühlingsreise hat schon was für sich.

1997 auf Tour mit den Schwiegereltern haben wir, mein ich, in Tucson blühende Saguaros gesehen. Das muss irgendwie Mitte bis Ende mai gewesen sein, da war es dort schon ganz schön heiss.

"Muss" jetzt erstmal für eine kleine Pfingsttour hier aussteigen. Wird Zeit die WoMo-Saison zu eröffnen  ;)  Wünsche euch allen schöne sonnige Feiertage!
:strahl:
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #113 am: 22. Mai 2015, 12:54:59 »
Susan, ich hoffe ihr fahrt in den Süden, hier in München ist das Wetter bescheiden. Ich wünsche dir auch schöne Feiertage!
Viele Grüße Paula

soenke

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #114 am: 22. Mai 2015, 15:31:08 »
Hallo Paula,
das geht aber zügig bei dir weiter ! :P

Die beiden Tage habe ich sehr genossen. Der White Tanks Regional Park hat mir super gefallen und ist in meine Planung gleich mit aufgenommen worden. ;D

Witzig ist, dass ich nächstes Jahr viele Orte besuchen will, die du gerade bereist hast. Selbst das Best Western in Apache Junction habe ich als Übernachtungsort bereits ausgesucht.
Wie wir uns doch ähneln ! ;D   Auch wenn das Wetter im Lost Dutchman State Park nicht so dolle war, super Eindrücke hast du mitgebracht. Ich will da unbedingt zum Sunset sein.
Ich liebe diese Wüstenlandschaften und bei mir sind noch die Saguaro NP's bei Tuscon , das Organ Pipe NM und der Apache Trail eingeplant und vlt. noch der Joshua Tree NP.
Joop, ich freue mich auf mehr. Besonders gespannt bin ich auf Sedona.

LG Sönke

Paula

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #115 am: 22. Mai 2015, 16:06:51 »
Hallo Sönke,

die Ziele weiter im Süden hätte ich gern auch noch "gemacht" da hätte ich dann aber drei Wochen gebraucht, das ging leider nicht.
Vom Best Western Apache Junction Inn würde ich eher abraten. Schau dir mal das Best Western in Gold Canyon an, ich meine das liegt einfach schöner. Das würde ich nächstes Mal nehmen. Der Lost Dutchman Park war wirklich toll, aber der ist echt klein, es reicht wenn du da gegen Abend hingehst. In Sedona waren wir drei Nächte, da gibts einiges zu sehen. Und eine harte Wanderung, ich bin gespannt ob du die auch nachmachen willst  ;D
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #116 am: 22. Mai 2015, 21:17:20 »
... ich habe mehr oder weniger hinter dem Auto auf den Asphalt gepinkelt weil die Büsche eingezäunt waren...  ;)

Das war wegen den Jumping Chollas mehr als vernünftig, Paula  ;D.
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #117 am: 23. Mai 2015, 16:12:20 »

Tag 8 Donnerstag 19.3.2015 auf dem Weg nach Prescott

Als heute Morgen um 7 Uhr der Wecker rappelte war ich noch im Tiefschlaf, der Jetlag ist nun wohl vorbei. Wir sind gleich zum Frühstück gegangen. Es gab wieder ein kostenloses Hotelfrühstück, das recht umfangreich war: neben Rührei gab es auch Hamburgerbratlinge, gebratenen Speck, Kartoffeln in einer Art Krokettenform und das übliche süße Zeug. Ich habe brav meine Haferflocken mit Milch gegessen und eine Waffel.

Nach dem Auschecken haben wir noch ein paar Fotos vom Hotel gemacht, wider Erwarten schien die Sonne

 

 

 

Dieser schöne Baum ist ein Foothill Palo Verde (haben wir gestern im Lost Dutchman SP gelernt). Er hat einen grünen Stamm und grüne Äste und blüht wunderschön gelb, diesen Baum sah man sehr häufig

 

wir machten uns auf den Weg zum REI Store im Norden von Phoenix, unterwegs wurde es immer dunkler. Um 5 vor 10 waren wir angekommen und der Laden geschlossen. Da haben wir erst mal dumm geschaut bis ich gemerkt habe dass er erst um 10 Uhr öffnet :) wie gut dass wir uns im Hotel nicht beeilt haben!
Ich habe die gewünschten Artikel für meinen Bruder erstanden und selber auch fleißig eingekauft. Mein Freund fand eine neue Fototasche die er um den Bauch tragen kann, so große gab es in Deutschland nicht. Er geht ja nicht gern shoppen aber nun war er auch glücklich, so ein Teil suchte er schon lange.
Sehr zufrieden und um etliche Dollar leichter machten wir uns auf den Weg nach Prescott, kurz darauf begann es zu regnen, der Wetterbericht hat also doch Recht behalten.

 

hier wird der Highway mit Saguaros bepflanzt, scheinbar kann man die wie Bäume umpflanzen.
Wir fuhren auf die I17 Richtung Flagstaff. Bis zur Hälfte der Strecke sah man noch Saguaros stehen, danach hörte das auf, ob es hier weiter im Norden zu kalt ist? oder zu naß?

 

 

Es ging dann auf dem Highway 69 weiter in nordwestlicher Richtung nach Prescott. Es war kalt und grau und es hat immer wieder geregnet. Die Strecke am Hughway war nicht schön, eine fade hügelige Landschaft wo nur Gestrüpp wächst, keine Kakteen, zerstreute Siedlungen, nur im Zentrum von Prescott sah es nach einer Stadt und ganz ansprechend aus.
Um halb 1 sind wir am Hassayampa Hotel angekommen: ein tolles historisches Gebäude! Und es hatte aufgehört zu regnen  :)

 

Unser Zimmer war noch nicht fertig. Wir sind ins Hotelrestaurant gegangen um einen Kaffee zu trinken, ein wunderschöner Raum mit Jugendstildekor. Und der Kaffee kam in Tassen mit Untertassen! Das war das erste und blieb auch das einzige Mal  :)  Die Bedienung war eher vornehm als schnell brachte uns aber sogar noch 2 große Pappbecher mit Kaffee zum Mitnehmen, dafür fanden wir die 5 $ incl Trinkgeld angemessen. Mit dem Kaffee haben wir uns ins Auto gesetzt, das wir in der Strasse neben dem Hotel geparkt hatten, und haben einen Teil der restlichen Pizza von gestern verzehrt. Dann sind wir zu Fuß die 10 Minuten zum Smoki Museum gegangen.





Das Smoki Museum ist ein Indianermuseum und das Gebäude den typischen Hopigebäuden nachgebildet. Es ist nicht besonders groß und zeigt hauptsächlich Alltags- und Kunstgegenstände der Hopi- und Yavapai-Indianer

 

Kindertragen ("Kraxen" sagt der Bayer  :)  )

 

 

Kachina Puppen. Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Kinderspielzeug

 

 

 

besonders schön waren die geflochtenen Körbe, Töpferwaren gab es auch die waren aber überwiegend sehr einfach.

 

In einem Nachbarraum wurde die Geschichte der Smoki-"Indianer" erzählt, kennt das jemand von euch?

 

hier der Ausstellungstext:

In the Beginning

In the spring of 1921, Prescott’s population numbered just over 5,000 people. An isolated mountain community, Prescott faced many financial challenges in the post World War I era.

The effects of this difficult period threatened the canellation of the town’s cultural gem, the annual Frontier Days Rodeo. Spurred by an idea conceived by Grace Sparkes, then Secretary for the Yavapai County Chamber of Commerce, local white businessmen staged a “Way Out West” show in attempt to raise funds to save theit town’s signature event.

The “Way Out West” program capitalized on the romanticism of the old west and the then popular notions about cowboys and Indians. The show consisted of a series of burlesque-type acts. One such act was a dance that attempted to mimic a traditional Native American ceremonial dance, the Hopi Snake Dance. The Hopi Snake dance is a deeply spiritual and sacred tradition among ist peple.

The Smoki Snake Dance was choreographed by Prescott businessmen, calling themselves the Smoki People (pronounced smoke-eye). The name “Smoki” war derived from “Moqui”, the term used to designate Hopi land on early Arizona territorial maps.

The first “Way Out West” show was attended by 4,000 people. With this tremendous response, the now established Smoki People Organisation decided to make the event an annual one which continued for 70 years.

Prescott, Arizona – August 1990

Approxiamtly 100 protesters representing the Hopi, Zuma and White Mountain Apache Indian Tribes and their supporters descend upon the Courthouse Plaza in the heart of downtown Prescott, Arizona to publicly oppose the weekend’s performance of the Smoki Peaople.

The Office of the Chairman for the Hopi Tribal Government has formally launched the protest. The Office issued a press release and arranged travel from the Hopi Indian Reservation to Prescott, a 230 mile journey.

The peaceful protesters carry signs that read, “Hopi religion not for sale” and “No more Smoki.” They converse with passers-by and encourage them to stay away from the Smoki “Ceremonial.” The Hopi say that the Smoki presentations are a religious mockery.

Members of the Smoki Peaople are preparing for their 70th Annial Ceremonial performance, a Prescott major tourist attraction since 1921. They do not realize that this will be their final act and ultimatlely the end of the Smoki People Organization.   



Karl May läßt grüßen  ;) Ich dachte immer erwachsene Männer die Indianer spielen gibts nur in Deustchland  :)

es gab viele Bilder zu dieser Smoki Organistaion, anfangs war es wohl nur ein Marketinggag aber mit den Jahren schienen die Mitglieder das ganze sehr ernst zu nehmen und sich auch als eine Art Indianer zu fühlen. Die ganze Familie machte mit, die Frauen nähten Kostüme, die Männer trafen sich regelmäßig in ihrem Smoki-Verein, die Kinder spielten Indianerspiele. Es gab viele Fotos zu diesem "Vereinsleben"

 

 

unten in Zivil, oben die gleichen Männer im "Ornat"
ich habe mich köstlich amüsiert  :)
das einzige was mich wundert ist der Name des Museums. Die Smoki-Geschichte ist ja nur ein Nebenthema, die eigentliche Ausstellung handelt von echten Indianern.


Um drei Uhr sind wir zum Hotel zurück gegangen und haben unterwegs ein paar Häuser fotografiert

 

 

 

 

unser Zimmer war jetzt fertig und genau wie die öffentlichen Räume mit antiken Möbeln eingerichtet, wirklich sehr schön!

 

die Lobby mit bemalter Holzdecke

 

Im Zimer gab es zwar keinen Kühlschrank und keine Mikrowelle aber eine Kaffeemaschine, wir haben erst mal Kaffee gekocht. Ich wollte noch ins Sharlot Hall Museum (eine Art Heimatmuseum), mein Freund hatte aber keine Lust auf ein weiteres Museum und hat sich mit seinen Fotos beschäftigt. Das Museum war nur einen Block vom Hotel entfernt, machte aber schon um 4 Uhr zu nicht erst um 5 wie auf der Webseite vermeldet, ich durfte nicht mehr rein. Also bin ich auch zurück ins Hotel. Auf dem Weg kam ich an einer kleinen Bäckerei vorbei die äußerst lecker aussehende Kuchen verkauften, mit 7 $ für zwei Teilchen nicht gerade billig, die haben wir im Hotel verputzt und sind später zusammen durch die Innenstadt spaziert.

 

die typischen Feuerleitern

 

es gab wie in allen amerikanischen Kleinstädten die wir bisher besucht haben eine Unzahl von Läden mit Nippes. In einem habe ich diese Frösche fotografiert. Lebende Frösche gabs in diesem Urlaub keine  :( das war aber auch das einzige Manko unseres Urlaubs  :)

 

oben die Post und unten die Hauptstrasse mit Blick auf den Thumb Butte

 

 

Dann sind wir noch mal zum Hotel zurück gegangen.

 

 

den uralt Aufzug mit Holzrolltür haben wir lieber nicht benutzt...

 

Auf unserem Spaziergang waren wir an einem thailändischen Restaurant vorbei gekommen. Laut Tripadvisor eine gute Wahl, da sind wir später zum Abendessen hingegangen.
 Die Einrichtung hat uns sehr gut gefallen.

 

Die Suppe die wir bestellt haben kam in einem sehr interessanten Topf:

 

Mit 38 $ war das eins der billigsten Abendessen und wirklich lecker, das Restaurant Tara empfehlen wir gern weiter!

Im Hotel gabs später den üblichen Rotwein und ein paar Nachos, Suppe macht auf Dauer nicht satt. Das war heute ein ruhiger Tag, für morgen war zum Glück wieder gutes Wetter angesagt!
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #118 am: 23. Mai 2015, 16:57:39 »
Die Geschichte mit der Pizza ist lustig.  :) Mir gefällt der Name Scuttlebutts.
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Frühling im Südwesten
« Antwort #119 am: 23. Mai 2015, 17:18:50 »
Die Geschichte mit der Pizza ist lustig.  :) Mir gefällt der Name Scuttlebutts.

Mein Englisch ist ja nicht so doll  ::) laut leo.org heißt Scuttlebutts "Gerüchte", echt ein seltsamer Name für eine Pizzeria
Viele Grüße Paula