Autor Thema: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013  (Gelesen 96393 mal)

Paula

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #60 am: 05. Juli 2013, 14:37:32 »
wenn ich jetzt nicht vor einem Alptraum zittern müßte könnte ich den Anblick noch viel mehr genießen... :o
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #61 am: 05. Juli 2013, 15:29:34 »
Aber wenn ich Dickerchen es schaffe, kommt jeder hoch!  Wow, sehr imposant!!

Was ist imposant - das Dickerchen, das die Düne hochkommt  :denk: ? Erst, wenn du in Stöckelschuhen da rauf kletterst, werde ich dieser Aussage zustimmen  :toothy9:.

Jetzt bin ich aber gespannt  :sabber:, ob ihr von der Flut eingeschlossen wurdet und die Nacht in dieser Höhle  :zwinker: verbringen musstet. Hoffentlich, war kein alter Kapitän drin  :totlach:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silv

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #62 am: 05. Juli 2013, 16:18:43 »

Wir hatten absolutes Glück mit dem Wetter. Danke dem Wettergott dafür!


Du hast doch auch uns dabei! Du weißt doch: Wenn Engel reisen....  :zwinker:
Liebe Grüße
Silvia

Silke

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #63 am: 05. Juli 2013, 19:34:51 »

Nee, ganz so kalt war es nicht. Ich meine so 12 Grad.

Also doch kalt ;) Nö, das ist mir im Urlaub zu kalt :frier:

Andrea

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #64 am: 05. Juli 2013, 22:11:09 »
Ich genieße jetzt noch ein wenig diesen schönen Tag. Das war echt toll! Und an morgen denke ich gar nicht...
Liebe Grüße, Andrea



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Shadra

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #65 am: 05. Juli 2013, 23:12:03 »
Sooo schöne Bilder!
... und ich kanns nachvollziehen, dass man an solchen Stellen einfach mal "hängen bleibt" und die restliche Zeitplanung leicht aus den Augen verliert

Zitat
Tja, und morgen beginnt der Alptraum und ihr erfahrt, was es mit der unglaublichen Geschichte auf sich hat.

Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

soenke

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #66 am: 06. Juli 2013, 18:13:16 »
Hallo shadra,
selbst ich Pingeliges auf den Punktgenauplaner kann mal flexibel sein!  ;D

10.06.2013 Montag

So, heute klingelt der Wecker wieder 5 Uhr 30 . Wir haben viel vor. Geändert hat sich meine eigentliche Planung nur, weil der North Entrance zum Crater Lake früh in diesem Jahr bereits geöffnet ist. Damit hatte ich nicht gerechnet und somit habe ich den Crater Lake eingebaut.
Um 6 Uhr gab es leckeres Frühstück im Hotel und kurze Zeit später geht es los auf den Umpqua Scenic Byway, auch Wasserfallstrasse genannt.

Ein Zwischenstop gibt es bei den Colliding River Viewpoint, wo 2 Flüsse aufeinandertreffen. War aber nicht sonderlich interessant.
Dann halten wir auf dem ersten Parkplatz zu einem Wasserfall, den Susan Creek Falls.
1,6 Meilen sind hin und zurück zu wandern. Der Trail führt durch den dichten Wald, mal bergauf mal bergab.
Es ist so früh am Morgen noch recht angenehm mild, aber natürlich alles bei blauem Himmel.
Nach 30 Minuten erreichen wir die Susan Creek Falls. Leider ist es recht dunkel, nur der Wasserfall wird von der Sonne beleuchtet, was unsere Kameras vor einige Probleme stellte, deswegen auch ein wenig dunkel. Aber vor Ort war es wunderschön!!



Eine gemütliche Zigarettenpause und wir geniessen die Ruhe, und lauschen dem Rauschen des schönen Wasserfalles .



Dann gehts auch schon wieder zurück. Zeitaufwand 65 Minuten
 Die Strasse führt die gesamte Zeit neben dem Umpqua River in herrlicher Landschaft. Eigentlich hätte der Fluss auch mehrere Zwischenstops verdient, weil es wirklich sehr schön an den Ufern ist, aber wir haben ja mal wieder keine Zeit. Aber für ein Foto reicht es:



Die Fahrt zum nächsten Wasserfall bzw. Parkplatz dauert nur 10 Minuten. Es geht zu den Fall Creek Falls.
1,2 Meilen geht es hin und zurück. Auch hier geht es durch Wald auf gutem Terrain zu laufen und noch viel besser mit Turnschuhen, ihr wisst ja.
Dieser Wasserfall ist wunderschön, eingebettet zwischen Farbigen Felsen. Ach, was ist das toll hier und es werden natürlich wieder viele Fotos gemacht, aber Zeit zum Geniessen gibt es natürlich auch.



Sehr fotogen und wir sind begeistert:



Zeitaufwand mit Pausen 55 Minuten

Ach, der Tag beginnt herrlich !

Als Nächstes fahren wir zu den Toketee Falls.
Hier erwartet uns ein Trail von 0,7 Meilen hin und zurück. Auch hier geht es durch Wald, eine kleine Höhle und bergauf. Nach nur 25 Minuten sind wir da und bestaunen die enormen Wassermengen dieses ebenfalls beeindruckenden Wasserfalles:



Dieser Wasserfall ist nur von einer recht kleinen Aussichtsplattform zu fotografieren und nicht von vorne. Während wir bei den ersten beiden Wasserfällen alleine waren, ist hier schon Einiges los.


Tja, dann geht es auch wieder zurück. Zeitaufwand 50 Minuten

Nach nur 10 Minuten erreichen wir den nächsten Parkplatz und es geht zu den Watson Falls. Es ist mächtig heiss inzwischen bei blauem Himmel. Der Trail ist mit nur 0,5 Meilen hin und zurück angegeben.
Wir nehmen leider nichts zu trinken mit.
Tja, und dann erwartet uns ein megasteiler Anstieg. Es geht zwar durch Wald aber dennoch wird uns schnell megaheiss.
Während bei den ersten Fällen eher das Ziel nur schön ist, ist dieser Trail alleine schon sehr sehenswert, allerdings auch durchaus anstrengend. Wir kommen an kleinen Streams vorbei:





Zum Schluss geht es dann nochmals richtig steil bergauf. Wir müssen mehrmals anhalten, um nach Luft zu schnappen. Etwas aus der Puste erreichen wir den Viewpoint. Die Waton Falls sind so hoch, dass wir ihn mit unseren Kameras gar nicht voll auf die Fotos bekommen:



Dummerweise haben wir nichts zu trinken mit und ich mache Mike Vorwürfe, da er für die Versorgung verantwortlich ist. Entlassen !! Wer möchte den Job übernehmen?

Hier nur der untere Teil von den Watson Falls:



Zurück geht es dann zum Glück bergab. Die Traillänge kommt mir wesentlich länger vor als 0,5 Meilen, aber vielleicht meinen sie ja bis zu dem Punkt, wo man die Watson Falls das erste Mal sieht. Wir sind von da ja noch die Serpentinen hoch. Na egal, etwas kaputt erreichen wir das Auto und machen erstmal eine Picknickpause.
Zeitbedarf: 60 Minuten ohne Picknick.

Gestärkt geht es weiter zu den Whitehorse Falls. Ein kurzer Weg führt uns zu diesem kleinen aber feinen Wasserfall. und man muss nicht wandern!!



So, nach dem kurzen Aufenthalt hier geht es weiter zu den Clearwater Falls. Die wollte ich erst gar nicht anfahren, weil ich die auch sehr klein und nicht sehr sehenswert in Erinnerung aus dem Web hatte.

Auch hier führt ein kurzer Weg vom Parkplatz zu den Fällen:

Wir sind positiv überrascht, als wir vor den Clearwater Falls stehen. Klein, aber sehr fotogen mit dem ganzen grünen Moos:





Hier gefällt es uns wirklich sehr. Ach und was haben wir für ein Glück wieder mit dem Wetter.
Auch hier machen wir eine längere Zigarettenpause. Übrigens werfen wir die Kippen nicht einfach auf den Boden, sondern stecken sie in leere Flaschen oder Zigarettenschachteln. Nicht, das ein falscher Eindruck entsteht.

So, 2 Wasserfälle haben wir noch geplant. Wir wollen zu den Whitehorse Falls und Lemolo Falls, die im Internetbildern sehr beeindruckend aussehen. Die Lemolo Falls sind auch offiziell in den Brochüren benannt.

Für diese Wasserfälle biegen wir auf die Strasse 2610 ab und kommen am Lemolo Reservoir vorbei. Kurz danach wird die Strasse einspurig und viele Kurven gibt es. Wir kommen nur langsam voran. Dann sollen wir laut Navi auf eine Dirtroad abbiegen, allerdings von hier aus noch 8km. Wir schaffen nur die ersten Meter, weil die Dirtroad in sehr schlechtem Zustand sind. Da wir noch zum Crater lake wollen, ist mir das zu zeitaufwendig und vor allem fürs Auto zu heikel. Also umdrehen. Die lemolo Falls sind aber nicht weit weg. Es soll 2 Wanderwege geben. Den ersten Parkplatz finden wir aber nicht und zum zweiten Parkplatz ist die Strasse gesperrt, wäre aber auch unpaved gewesen. Wir sind etwas verwundert, weil die Lemolo Falls doch offiziell in den Informationsblättern zumindest aufgeführt sind. So, ein Mist, ziemlich viel Zeit verplämpert mit der Suche.
War jemand von euch schon mal bei den Lemolo Falls??

So, es ist 14 Uhr und auf gehts zum Crater Lake. Ihr wundert euch vielleicht, weil ich geschrieben habe, dass wir keine Zeit haben. Stimmt!! Denn wir übernachten heute in Oakridge, ungefähr 2,5 Stunden entfernt vom Crater Lake. Das blöde ist nur, dass wegen Bauarbeiten die einzige Strasse ab 20 Uhr kurz vor Oakridge gesperrt ist, deswegen der zeitdruck. (Gut, dass wir uns im Internet das vorher erfahren haben).

Auf dem Weg zum Crater Lake NP halten wir noch an einem Viewpoint des Diamond Lake!



Die North Entrance Road ist zum Glück wirklich offen. Normalerweise öffnet die erst im Juli. Glück gehabt.
Beim Kassenhäuschen zeigen wir den Annual Pass vor und auf gehts. Wir erreichen den ersten Viewpoint des Crater lake NP. Wir sind völlig aus dem Häuschen, als wir diesen See zum ersten Mal erblicken. Traumhaft!



Hier liegt noch recht viel Schnee, was aber ein toller Kontrast zu dieser unwirklich blauen Wasserfarbe ist:





Wir sind hellauf begeistert und laufen am Rim entlang. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.





Wir fahren zum nächsten Viewpoint und auch hier laufen wir entlang und geniessen die atemberaubenden Aussichten:



ist das nicht wunderbar hier ? Es gibt hier noch so viel zu entdecken, wir freuen uns riesig auf die weiteren Viewpoints!!     ...

Und dann geschieht es !! Das Unfassbare, ein Alptraum, eine Katastrophe................................................

Werbeunterbrechung!     Morgen geht es weiter !!

Michael

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BIST DU WAHNSINNIG? SCHREIB GEFÄLLIGST WEITER!! JETZT!!!

Mensch Soenke, Du machst es aber spannend!

Dann nutze ich die Ruhe vor dem anstehenden Sturm einfach noch mal, um mich für die tollen Eindrücke aus der Gegend zu bedanken.



Grüße aus der Pfalz,
Michael
...nach der Reise ist vor der Reise...

Andrea

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #68 am: 06. Juli 2013, 22:29:45 »
Och nööööö! So willst du mich ins Bett schicken? Und das, obwohl ich immer genug Wasservorrat mit mir herum schleppe (auf jedem noch so kleinem Weg) und dir gerne eine Flasche abgegeben habe? Also jetzt hast du echt verschissen nix mehr bei mir gut!

Nagut, die Bilder davor waren spitzenmäßig. Sooo viele verschiedene Falls mit soo viel grün. Und dann der wundervolle Crater Lake dazu! Wunderschön!
Liebe Grüße, Andrea



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Shadra

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #69 am: 06. Juli 2013, 23:57:36 »
Bei den Bildern mit den Wasserfällen musste ich sofort an Pandora denken - wunderschön!
Hat nur noch ein Prolemuris an einem Baum gefehlt ...

@Andrea .. ich hätte auch noch Wasser mit dabei gehabt! Aber uns fragt ja keiner ...
Schöne Grüße
Nele

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Paula

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #70 am: 07. Juli 2013, 01:00:52 »
Kann ja echt nicht wahr sein. Ich komme gerade vom La Brass Banda Konzert nach Hause, bin todmüde wollte aber unbedingt noch die Fortsetzung lesen  >:( muss ich echt bis Sonntag Abend warten? Tagsüber bin ich mit meinem Besuch unterwegs.

Die Bilder vom Crater Lake sind wunderschön. Ich hoffe ihr seid nicht reingefallen . . .
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #71 am: 07. Juli 2013, 11:14:52 »
Habt ihr etwa den Stöpsel gezogen  :schreck: ?

Wasserknappheit am Crater Lake
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


soenke

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #72 am: 07. Juli 2013, 14:26:22 »
So, jetzt kläre ich euch endlich über die unglaubliche Geschichte auf.

10 Minuten die Zeit zurückgedreht. Wir halten beim 2. Viewpoint am Crater Lake. Wir wollen nur kurz nen Fotostop machen. Ich lasse Fenster und Tür offen beim Auto. Mike und ich schiessen Fotos und entfernen uns vom Auto. Mike sagt noch, dass er in der Nähe vom Auto bleibt, weil ja offen. Aber wir sind so begeistert vom Crater Lake und laufen den Rim ein wenig entlang. Nach ca. 10 Minuten gehen wir zurück zum Auto. Ich will meine Kamera wieder auf den Rücksitz legen und dann der Schock.
Mein Rucksack ist weg! :(   Mike seiner ist noch da.
Zuerst stehe ich unter Schock und stehe wie angewurzelt da. Fühle mich leer und wie in einem schlechten Film. Mike bricht in Panik aus und ist völlig fertig. Er sagt, unsere Reiseplanung ist weg. Nein, nicht nur die unwichtige Reiseplanung. Alles !! Alle Reisedokumente incl. Vouchers, Kreditkarte, EC-Karte, Führerschein, 300 US Dollar, 50 Euro, meine Fotospeicherkarten und Akkus, der Annual Pass und und und. Und das Wichtigste: Mein Reisepass !!

Ich spreche dann einige Passanten an und erzähle, dass mein Rucksack gestohlen wurde und ob sie etwas Verdächtiges gesehen haben. Nein, keiner !!

Dann breche ich in Tränen aus. Geld, Karten und Reisedokumente sind weg, ja aber das ist zu ersetzen, aber in den USA ohne Ausweispapier ist das Schlimmste. Mike ist auch total fertig und macht sich Vorwürfe, nicht beim Auto geblieben zu sein. Aber das ist ganz allein meine Dummheit und Unvorsichtigkeit gewesen.
Wir suchen noch in der Nähe alles ab, aber ergebnislos.
Dazu kommt, dass ich in allen bisherigen Urlauben Kopien von meinen Unterlagen mithatte, auch vom Reisepass. Auf dieser Reise zum ersten Mal nicht.
Ich hatte nicht ein Einziges Dokument oder Papier mehr, was meine Identität belegen könnte.

In Tränen aufgelöst steigen wir ins Auto und fahren 20 Ninuten zum Visitor Center. Auf der Fahrt habe ich nur geweint und war völlig fertig mit den Nerven.
Beim Visitor Center gehen wir in einen Giftshop und fragen nach Polizei oder Ranger. Die Dame ist sehr freundlich und telefoniert für uns und ordert die Ranger herbei.
Nach 20 Minuten Warten kommen die Ranger. Sie nehmen meine Daten auf und schreiben einen Bericht über den Tathergang und was alles fehlt.
Sie telefonieren noch mit anderen Rangern, ob sie einen Rucksack gefunden hätten, aber nein.
Die Ranger waren sehr freundlich und einfühlsam, weil ich immer wieder in Tränen ausgebrochen bin. Aber letztendlich konnten sie uns auch nicht weiterhelfen. Sie geben mir noch eine Tel. Nummer, wo ich anrufen könnte, ob mein Rucksack gefunden wurde.
Dann verliessen sie uns und wir standen alleine da. Erst wollten wir hier in der Nähe eine Unterkunft suchen, aber das hilft ja auch nicht weiter. Mike hatte seine Sachen ja noch alle, so dass wir zumindest Geld hatten.
Wir entschieden die 3 Stunden nach Oakridge zu unserem gebuchten Hotel zu fahren. Allerdings fuhren wir bis zum Kassenhäuschen sehr langsam und guckten neben die Strasse, ob die Diebe nicht den Rucksack unterwegs weggeworfen hatten. Auch diese Suche blieb erfolglos.
Die Stimmung im Auto war gespenstisch. Mike und ich schwiegen und immer wieder brach ich in Tränen aus. Wir Beide stehen immer noch unter Schock.
Ich fahre viel schneller als ich darf, um schnell ins Hotel zu kommen und im Internet zu recherchieren, was ich wegen Ausweisverlust zu machen habe.

Eine halbe Stunde vorm Hotel erreichen wir den Parkplatz der Salt Creek Falls, dem zweithöchstem Wasserfall der USA. Obwohl meine Laune auf dem Tiefpunkt war, steuern wir die Fälle an, und wenn es nur zur Ablenkung dient.



Aber auch dieser beeindruckende Wasserfall konnte uns nicht ablenken.
Wir erreichen das Best Western Oakridge gegen 18 Uhr 45.
Mike checkt ein, weil ich dazu nicht in der Lage bin. Zum Glück braucht sie kein Voucher. Wir betreten das Hotelzimmer und dann breche ich regelrecht zusammen. Ich bekomme einen unaufhörlichen Weinkrampf und schreie. Wie bekomme ich einen neuen Passersatz, ist der bisher traumhafte Urlaub zu Ende? Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf.
Mike versucht mich zu trösten. Aber ich will alleine sein und schliesse mich ins dunkle Bad ein und weine weiter.
Nach 15 Minuten beruhige ich mich ein wenig und komme zu klaren Gedanken. Ich lasse meine Kreditkarten erstmal telefonisch sperren.
Dann Laptop an und ins Internet. Wir erlesen, dass für Oregon und Washington die Botschaft/das Konsulat in San Francisco zuständig ist.
Dort erreichen wir um die Zeit natürlich keinen mehr.
Es gibt aber auch Ehrenkonsule, einer davon wäre in Seattle. Wir rufen dort an und eine Frau verweist uns aber an San Francisco.
Das bedeutet, wir müssen morgen über 9 Stunden nach San Francisco fahren und übermorgen beim Konsulat vorsprechen. Dann hoffen, dass sie schnellstmöglich einen Passersatz ausstellen, dann wieder zurück nach State Washington. Stress und Viele Tage wären draufgegangen und der Urlaub wäre dahin.
Ich breche wieder zusammen. Wegen so einer Dummheit ist der ganze Urlaub praktisch zerstört. Ich fühle mich wie in einem schlechten Traum.
Dann rufe ich eine Bekannte in Deutschland an, die nen Schlüssel für die Wohnung hat. Sie soll mir bitte meinen Personalausweis kopieren und ans Hotel faxen oder mir per Mail den Ausweis zusenden. Ich brauchte ja irgendein Papier, mit dem ich zumindest meine Identiät nachweisen konnte.
Obwohl es in Deutschland erst ca. 5 Uhr morgens ist, wollte sie es sofort machen. In einer Stunde sollte ich zurückrufen.
Wir überlegten schon, ob wir alle unsere vorgebuchten Hotels stornieren sollten, weil das ja einen bis 3 Tage vorher noch kostenlos ist. Wir mußten ja morgen nach San Francisco. Wir haben es erstmal nicht gemacht.
Gegen 21 Uhr Ortszeit rufe ich meine Bekannte an. Sie hat den Personalausweis nicht gefunden. Er liegt nicht an dem Platz, wo ich ihn vermutet habe.
Auch das noch. Wieder breche ich in Tränen aus. Ihr könnt wirklich nicht glauben wie todtraurig ich mich in diesen Stunden gefühlt habe.
Um 21 Uhr 30 rufe ich bei der Nummer an, die mir die Ranger gegeben haben. Sie haben den Rucksack nicht gefunden und ich gebe die Hoffnung auf. Man denkt ja, die nehmen nur das Geld und die Karten raus und werfen den Rucksack dann weg.
Ich recherchiere weiter in schweigender Trance im Internet, ob jemanden das auch schon passiert ist.....

und dann geschieht das Unglaubliche!!!!! :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

Gegen 22 Uhr klingelt unser Telefon im Zimmer. Ich dachte, es wäre meine Bekannte die den Ausweis gefunden hat.
Aber nein. Es meldet sich ein Tom und fragt, ob ich "Zonke" heisse. Ja, der bin ich. (Ich bekomme gerade gänsehaut beim Schreiben und paar Tränchen fliessen auch).
Tom erzählt, dass er meinen Rucksack gefunden habe. Alles, alles sei noch drinnen. Reisepass, Karten Geld, einfach alles.
Ich kann es gar nicht glauben und ein Glücksgefühl überkommt mich. Er hat in den Reiseunterlagen gesehen, dass wir heute in diesem Hotel untergebracht sind und dann angerufen. Unglaublich !
Er erzählt, dass er den Rucksack am Crater Lake beim Sonnenuntergang gefunden hätte. Er wäre Amerikaner und mache auch Urlaub.
Er schlägt vor, dass wir uns morgen in Medford oder Castle Rock treffen könnten. Es ist ja schon spät und in meiner verfassung vielleicht nicht gut noch 3 Stunden bei Dunkelheit Auto zu fahren.
Er wolle jetzt aber erstmal nen Campingplatz suchen und später nochmal anrufen. Er gibt mir seine Handynummer und wir legen auf.
Oh Mann jetzt mache ich mir Gedanken. Stimmt seine Handynummer?, ruft er auch wieder an?, wo treffen wir uns morgen? usw.
Nach ner halben Stunde ruft er wieder an. Wir verabreden uns für Morgen beim Sharis Restaurant in Castle Rock um 10 Uhr. Ich bedanke mich tausendmal und er ist soooooo freundlich. Achja, um kurz vor 7 Uhr wollte er nochmal bei uns anrufen, dass wir losfahren können und es beim abgesprochenen Treffpunkt bleibt.
Ich war glücklich, aber irgendwie war ich total kraftlos und hatte keine Energie mehr. Wir haben auch nichts mehr gegessen.

Tja, die Nacht habe ich kaum schlafen können. Klappt auch alles mit dem Treffen ? usw.
Gegen 6 Uhr stehen wir auf, Zigarette rauchen Sachen packen und auf den Anruf warten.
Das alles war bisher schon unglaublich, oder? jetzt kommt der absolute Hammer!! (wieder Gänsehaut)

Um 6 Uhr 45 klopft es an unserer Tür!!  Jetzt ratet mal, wer das gewesen sein kann!!! ??
Ihr werdet es nicht glauben. Tom steht mit meinem Rucksack vor der Tür. !!!!
Ich sage nur: No, no, no. I cant't believe it.....    er lächelt freundlich. Und dann verliere ich meine Contenance und falle ihm in die Arme. Immer wieder thank you thank you thank you.
Er freut sich auch. Wir bitten ihn ins Zimmer. Er erzählt, dass er im Glacier NP arbeite und dort auch wohne, nahe am Lake MC Donald.Im Rucksack hat er auch meine Mütze mit Schriftzug Glacier NP gefunden und fragte wann wir da waren. Vor 2 Jahren, das machte uns gleich symphatisch. :D
Wir unterhielten uns eine Weile über alles mögliche. Er erzählte auch, dass er den Rucksack zunächst in einer Art Fundbüro abgeben wollte. Die dame hätte aber gesagt, wenn der Rucksack nicht in 2 Tagen abgeholt werde, dann würde sie ihn mitsamt Inhalt zerschreddern. Er hat sowas von unglaublich freundlich und menschlich gehandelt. Dann wollte er los und seinen Urlaub fortsetzen. Er will nach Eureka, in Kalifornien, also ganz andere Richtung als zu uns nach Oakridge. Tom muss ja um 4 Uhr morgens losgefahren sein, dass er jetzt bei uns ist.
Ich wollte ihm 100 Dollar geben, was er kategorisch abgelehnt hat. Auch die Einladung zum Frühstück lehnte er ab. Er und sein Hund wollten sich lieber auf den Weg machen. Wir tauschen aber noch E-Mail und telefonnummer aus und er hat uns eingeladen zu sich, falls wir nocmal in den Glacier NP fahren sollten.
Dann setzt er sich ins Auto und wir winken ihm und seinem süßen Hund dankbar ein letztes Mal zu.
Wieder im Zimmer, breche ich erneut in Tränen aus, diesmal vor Freude.

Ich werde Tom für immer dankbar sein und diesen Tag für immer in Erinnerung behalten. :D :D

Tja, ihr Lieben. Ich hoffe ihr seid nicht enttäuscht, dass wir in keine Gletscherspalte, Stöpsel gezogen :)) oder in einen Vulkanausbruch geraten sind.

Das war die unglaubliche Geschichte aus Oregon und Washington, und dir lieber Tom widme ich den Rest des Urlaubes, denn ohne dich wären die nächsten traumhaften Tage nicht möglich gewesen !!!!    Danke, Thank you !!!!

P.S.: Im Nachhinein vermuten wir, dass mein Rucksack gar nicht gestohlen wurde, denn wer klaut einen Rucksack und nimmt sich nichts raus, nicht mal das Geld. Oder das schlechte Gewissen hat ihn/ihr  nichts stehlen lassen. Es kann aber auch sein, dass ich den Rucksack beim ersten Viewpoint mitgenommen habe und ihn abgestellt habe und dann vergessen habe.
Ich weiss es aber nicht!!  Hauptsache der Rucksack ist wieder da ! :D

So mittlerweile ist Dienstag 11.06.2013 !

Ihr wollt wissen wie es weitergeht!!?? Bitte schön !

11.06.      Silver Falls SP
12.06.      Opal Wilderness (mein persönliches Highlight) + Shoppen
13.06.      Mc Kenzie River, (Tamolitch Pool und Waterfalls)
14.06.      Cascades Lakes HWY und Newberry Crater bei Bend
15.06.      Smith Rock SP und Mt Hood und Columbia Gorge
16.06       Columbia Gorge und Mt St Helens
17.06.      Columbia Gorge
18.06.      Gifford National Forest
19.06.      Mt Rainier und Rückflug

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir nach diesem Drama weiter zusammen reisen, denn es macht so viel Spaß  mit euch und wir werden noch so viele traumhafte Orte besuchen. Und ich verspreche, bis auf wenige Ausnahmen, bleibt es grün!!

LG Sönke

Silv

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Re: "Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #73 am: 07. Juli 2013, 14:34:55 »
 :schreck: :schreck: Ach du meine Güte! Ich hätte fast mitgeweint!

DANKE TOM!
Liebe Grüße
Silvia

Michael

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"Die unglaubliche Geschichte" Washington und Oregon im Juni 2013
« Antwort #74 am: 07. Juli 2013, 15:09:31 »
Sönke, auch wenn Du den Rucksack einfach nur vergessen hättest: ich bin mir sicher, dass dir das nach diesem Erlebnis nie wieder passieren wird!


Grüße aus der Pfalz,
Michael
...nach der Reise ist vor der Reise...