Deshalb war ja meine Frage: muss ich in so einer Situation wirklich jederzeit erreichbar sein oder kann ich mich darauf verlassen, was mir als Abflugzeit gesagt wird?
Diese Frage wird doch geklärt und wir wissen den Ausgang doch: nichts ist verlässlich, alles kann sich ändern - und wer "Schuld" ist und wer sich auf wenn verlassen kann (oder darf oder muss) - das kann man sicherlich in einem nervenaufreibenden Prozess mit entsprechenden Kosten zu Hause klären.
Fakt ist (wie man hier nachlesen kann), dass BA die Zeiten fröhlich hin und herschiebt, sich nicht die unbedingte Mühe gibt, die Passagiere "up to date" zu halten und wenn man dann in Folge dessen einen Flug verpasst - dann ist der Flug erst einmal weg. Egal, wer das Schuld ist. Du stehst in Las Vegas, hast kein gültiges Ticket mehr, hast keine Ahnung, wie Du nun den Rückflug finanziell und logistisch organisieren kannst - und das ist der Status Quo.
Recht? Unrecht? Pflicht? Das klärt sich (wenn überhaupt) Monate später.
Es ist eben (leider) ein abstraktes Problem und ich würde das noch nicht einmal mit "Meinung" (im Sinne von anderer Meinung) vergleichen.
Es geht nicht um die Ausnutzung der letzten Minuten, sondern um das (erhebliche) Risiko, einen Flug zu verpassen, wo selbst eine eindeutige Rechtslage nicht hilft, weil sie ad hoc NICHT dazu ausreicht, garantiert einen Rückflug zu akzeptablen Konditionen zu bekommen. Das "Recht" hiflt da nur, ggf. Monate oder Jahre später einen Kostenausgleich zu bekommen. Und genau diese Grundangst lese ich deutlich bei Andreas Beiträgen heraus und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass hier wirklich einer (der sonst immer sehr besonnenen) Teilnehmern wirklich "zocken" würde und es "darauf ankommen lassen" würde - nur um auch die letzten Minute auch noch auszukosten. Weswegen ich versuchen würde, die Sicherheit durch eine adäquate Umbuchung zu erreichen - aber das ist hier eben nicht der Fall.
Das hat mit "Meinung akzeptieren" nicht viel zu tun - weil wir über ungelegte Eier sprechen. Ich habe einfach das Gefühl, dass das Problem vom Wohnzimmer aus deutlich einfacher erscheint, als es vor Ort wirklich ist. Offensichtlich ist es so bedrückend und psychisch so belastend, dass mindestens Andrea und Heiko sich nicht getraut haben - und da habe ich absolutes Verständnis für und mein Beitrag ist eher so gedacht, dass ich es wirklich kaum glauben kann, dass jemand diese Ängste WIRKLICH vollkommen verdrängen kann und sehenden Auges riskiert, den Rückflug verfallen zu lassen, Recht hin, Recht her, mit allen unvorhersehbaren und möglicherweise teuren und ungenehmen Konsequenzen.
Man kann es aber auch noch trivialer formulieren und ich bin durchaus der Meinung, dass man seine Überzeugung formulieren darf (es wäre schlimm, wenn nicht, nur weil sie unangenehm ist): ich kann es nicht einfach nicht glauben, dass ihr im Zweifel wirklich so handeln würdet. Es erscheint mir genauso unvorstellbar, wie es sich im konkreten Fall für Andrea und Heiko darstellte (die als einzige von uns wirklich WISSEN, was diese Unsicherheit und dieser Druck bedeutet - ich kann nur versuchen, es mir vorzustellen, so wie jeder von uns).
Nun habe ich die Option, das zu verheimlichen, oder die Option, das auszusprechen. Meine Überzeugung ist und war seit eh und je, dass man das aussprechen darf, ohne dass man jemanden beleidigt oder als blöd hinstellt. Und ich kann es wirklich nicht glauben. Das ist eben so. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch? Natürlich ist das einfacher, wenn ich meine Klappe halte. Ist das der bessere Weg?