Autor Thema: Grüne Berge, wilde Küsten und edle Tropfen: XL-Tours ganz entspannt in Schottland  (Gelesen 92016 mal)

Andrea

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Ich war eh total zerstochen und wir wollten nicht noch alle möglichen Läden deswegen abklappern. Beim Tesco in Oban habe ich es übrigens auch nicht gefunden genauso wie im Morrisons in Fort William. Vermutlich habe ich am falschen Ort danach gesucht oder es war wirklich ausverkauft. Denn am letzten Tag habe ich es beim Coop in Portree gefunden - an der Kasse.
Liebe Grüße, Andrea



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Koko

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Wundert mich. Vermutlich wirklich ausverkauft  :weissnicht: . Wir haben es schon so oft an Orten gesehen, wo wir es nicht vermutet hätten ... Schade. Aber für nächstes Mal habt ihr hoffentlich schon ein Döschen mitgenommen  :evil: ;)?

Silvia

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Schöner gemütlicher Einstieg   :thumb:   Die Fälle sind toll, aber schade wenn man nicht näher rankommt, es sollen ja insg. 8 Stufen sein   :'(

Paula

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Kann man sich in Schottland Dinge im Supermarkt vorbestellen wie in USA im Walmart? Ohne spezielles Mückenspray möchte ich dort nicht unterwegs sein, ist ja total blöd wenn man das nötige Spray erst am Ende des Urlaubs bekommt.
Viele Grüße Paula

soenke

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Sehr schöne Wanderung zum Einstieg.  Hast du doch gut gemeistert.
Ich finde den Wasserfall superschön inmitten von dem ganzen grün.

Also die Midges nerven mich ja jetzt schon obwohl ich gar nicht vor Ort war.

Andrea

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Hier noch mal die Karte:

Liebe Grüße, Andrea



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Andrea

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Montag, 11. Juni 2018

Heiko und Hiker schliefen aus, ich litt irgendwie unter seniler Bettflucht. Überhaupt stand ich während fast der gesamten Reise deutlich früher auf als sonst. Der Schlaf allein in einem Bett tat mir mal gut, da Heiko in den letzten Wochen und Monaten oft heftige Hustenanfälle hatte und eben auch nachts. Hier war der Schlaf deutlich erholsamer. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich meistens früher ins Bett ging als die beiden „Jungs“ und manchmal mich auch für eine Viertelstunde nachmittags hingelegt und einen  Power-Nap gehalten habe.

In der Zeit morgens habe ich dann meistens im Internet gesurft, aufgeräumt und den Tisch gedeckt für das Frühstück und mit Duolingo Spanisch gelernt. Oder einfach aus dem Fenster geschaut und den Ausblick genossen.

Nachdem wir also gefrühstückt hatten, fuhren wir los. Zunächst ging es nach Fort William, denn dort fuhr die Corran Ferry los. Das ist eine kleine Autofähre, die den Loch Linnhe überquert und große Umwege erspart. Die braucht nur ein paar Minuten und man kann von einem Anlegepunkt leicht zum anderen hinüberschauen. Sie braucht nicht vorgebucht werden (ich glaube, das geht gar nicht), man stellt sich einfach in die Schlange. Eine Schlange gab es aber nicht, denn sie hatte erst vor kurzem abgelegt und konnten sehen, wie sie auf der anderen Seite gerade anlegte. Nur ein weiteres Auto wartete zunächst mit uns. Dann kamen aber noch ein paar mehr und auch ein großer LKW.


Es dauerte gar nicht so lange, da legte die Fähre wieder auf unserer Seite an, die Autos fuhren hinunter und wir hinauf. Dann kam die Kassiererin und wir zahlten 8 Pfund und kurze Zeit später ging es auch schon los. Da die Überfahrt über einen See geht und auch nicht so lang ist, kam Heiko ganz gut klar, aber dennoch war er dankbar, dass die Rückfahrt ohne Fähre geplant war. Mir hat es Spaß gemacht, auch wenn wir nach vorne hin nichts sehen konnten, weil da die Klappe vor war und rechts und links von uns Autos bzw. der große LKW standen.  Aussteigen lohnt nicht, dafür ist die Fahrt zu kurz.


Heute sollte es zum Ardnamurchan Point Lighthouse gehen. Wir fuhren an zahlreichen Lochs entlang, die meiste Zeit an Single Track Roads und oft auch im Wald. Als Beifahrerin genoss ich es nicht nur in Schottland zu sein, sondern ich achtete auch auf den Gegenverkehr. Aber Heiko ist ein guter Fahrer und brauchte meine Hilfe gar nicht. Es machte ihm sichtlich Spaß.

An einem kleinen Parkplatz am Loch Sunart machten wir Halt und wir gingen das kurze Stück zu einem Otter-Hide.
Von hier aus kann man, bei ausreichender Geduld,  Tiere beobachten. Allen voran natürlich Vögel, aber eben auch Otter. Dieser Hide „versteckt“ den Menschen vor den Tieren  wenn man sich leise verhält. Aber heute hielten sich die Otter auch vor dem Menschen in ihren eigenen Hides versteckt, die meisten Vögel waren zu weit weg für ein Foto. Aber schön war es hier trotzdem.








Es ging weiter zu unserem nächsten Stopp, der Ardnamurchan Distillery. Auf dem Weg dorthin sah ich gerade noch aus den Augenwinkeln ein Hinweisschild auf frisches deutsches Brot. Hey, wir sind gerade in Salen und das ist Ellens B&B! Die meisten Stammuser aus dem Schottlandforum kennen Ellen Kammerath und ich kannte sie zufällig aus der Facebookgruppe.  Also hier hat sie sich niedergelassen – ein schöner Flecken Erde!

Ich brauchte aber irgendwie gedanklich zu lange und ich erklärte dann den Männern, wo wir gerade vorbei gefahren sind. Sie dachten, ich meinte das Cottage von Ursula und Jürgen und konnten natürlich mit Ellen jetzt so gar nichts anfangen.  Naja, wir würden ja auf dem Rückweg wieder hier vorbei kommen.

Und da waren wir auch schon an der Brennerei angekommen. Wow, der Truck, der neben uns auf der Fähre gestanden hat, ist auch schon hier! Der muss uns überholt haben, als wir im Otterhide waren. Wir waren erstaunt darüber, dass dieser riesige LKW bis hierher auf Single Track Road gefahren ist. Wir lernten später noch, dass die LKW-Fahrer hier ziemlich „schmerzfrei“ sind und überall dort hinkommen, wo sie wollen und das in einem unglaublichen Tempo. Für deutsche LKW-Fahrer sicher eine Herausforderung.




Wir gingen ins Visitorcenter.  Man merkte, dass es die Destille noch nicht lange gibt. Alles war noch relativ neu und es standen auch keine Whiskys in den Regalen. Naja, ein paar gab es schon, aber die waren nicht direkt von hier. Konnten sie auch nicht, denn ein Whisky darf sich erst so nennen, wenn  er drei Jahre im Fass gereift ist.  Und so alt ist die Destille hier nicht. Aber Heikos Spürnase fand dann doch noch etwas, was dieser entsprang. Einen Batch. Ein Batch ist so etwas wie eine Vorstufe eines Whiskys, in diesem Fall ein Jahr alt. Der kam dann auch mit.

Wir fuhren weiter und schon kurz danach kamen wir am Cottage von Ursula und Jürgen vorbei. Wir sollen einfach klopfen oder klingeln, falls sie da sind. Beide habe ich bisher noch nicht getroffen, wusste aber, welches Auto sie fahren und welches Kennzeichen es hat. Und eben dieses Auto stand nicht vor der Tür. Sehr schade. Ein Miniforentreffen wäre nett gewesen. Naja, mit Susan  besteht ja noch eine Chance auf ein Eumerika-Treffen. Ich schaute übrigens ständig nach Wohnmobilen mit hannoverschen Kennzeichen, denn ich wusste ja, dass sie mittlerweile ganz in der Nähe mit ihrer Rundreise angekommen sind.

Für uns ging es also weiter auf Single Track Richtung Most Western Point of British Mainland. Mein Herz hüpfte und ich war total glücklich endlich wieder hier zu sein. Zwischendurch machten wir noch mal einen Stopp, weil ich das nicht nur vom Auto aus sehen wollte. Ich musste hier einmal ein wenig verweilen.





Weiter geht es und bald erreichten wir den Leuchtturm. Und ich glaube, spätestens hier war auch Hiker in Schottland verliebt.




Wir bummelten zunächst am Café und Souvenirshop herum. Zwei Bordercollies bettelten beim Herrchen um Beschäftigung. Der kam ab und zu aus seinem Geschäft und warf ein Spielzeug weit hinab und die Hunde stürmten hinterher. Wir vermuteten, dass das eine Tier deutlich jünger war als das andere und dieses  sozusagen als Lehrer fungierte. Der ältere Hund hatte irgendwie mehr Gelassenheit.  Ich setzte mich auf eine Bank und schleckte ein leckeres Schokoeis während Hiker umherstromerte. Und plötzlich kam der ältere Collie und legte sich auf meine Füße! Ich liebe Hunde und wäre nie auf die Idee gekommen ihn zu streicheln, denn es gibt bestimmt genügend Touris an diesem Ort, die die Hunde nicht zufriedenlassen. Scheinbar gefiel dem Hund mein respektvoller Abstand. Und mir gefiel seine Nähe. Was soll man da machen?  :herz:


Erwähnte ich schon, dass wir super tolles Wetter hatten?  :strahl:

Dann gingen wir das kurze Stück hinauf zum Leuchtturm. Heiko fand eine Picknickbank, auf der wir dann bald alle saßen und einen Snack zu uns nahmen.


Beobachtet wurden wir auch


Da es nun aber schon relativ spät war und wir nicht den gleichen Weg zurücknehmen wollten, sondern einen längeren, brachen wir nach einigen weiteren Fotos auf.  Schön war´s hier und auf jeden Fall einen Ausflug wert!

Zunächst müssen wir aber bis Salen auf jeden Fall die gleiche Strecke zurück. Uns fielen schon auf dem Hinweg die Kühlboxen am Straßenrand auf, in denen Eier zum Mitnehmen waren. Insgesamt zweimal hielten wir an einer solchen Stelle an, jedoch war einmal die Box leer und einmal gerade noch zwei Wachteleier darin, das war auch zu wenig.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich immer nach dem Wohnmobil von Susan und Kersten Ausschau hielt. Diese Strecke wäre aber doch ganz schön knifflig gewesen, wollte man mit einem Wohnmobil zum Leuchtturm.  Aber es kann ja sein, dass Ursula und Jürgen hier unterwegs sind. Und jedes dunkle Fahrzeug wurde genauer angesehen.  Aber es waren immer andere. Und dann auf einmal wieder ein Fahrzeug, das uns entgegen kam. Und dann Lichthupe. Ich glaube es ja nicht! Das sind sie!

Heiko fuhr sofort in eine Einfahrt und die beiden hielten direkt auf der Straße. Wir stiegen aus, wobei das bei uns etwas schwierig war, da wir auf einem Kuhgitter standen mit fußbreiten Abständen Gitters. Und dann begrüßten wir uns direkt mit Umarmung, obwohl wir uns noch nie zuvor gesehen hatten. Klasse!

Wir quatschten eine Weile, aber da wir alle sehr unglücklich standen, trennten sich unsere Wege wieder. Schließlich war das hier eine Single Track Road, aber andere Fahrzeuge fuhren trotzdem ganz entspannt hier vorbei, auch wenn es etwas holprig wurde. In Deutschland hätte es hier ein übles Hupkonzert gegeben und vermutlich auch einige Beschimpfungen. Ach, Schottland ist so herrlich entspannt!

Ohne, dass wir es wussten, war Ellen aus Salen gerade an uns vorbei gefahren und Ursula machte mich noch darauf aufmerksam. Mensch, bei ihr halten wir auch gleich noch an, beschloss ich.  Ursula und Jürgen berichteten noch, dass sie frisch geräucherten Lachs gekauft haben und nannten uns auch die Adresse. Klar, dass Heiko und Hiker jetzt angefixt waren und sich auch einen holen wollten. Aber dann müssen wir jetzt auch los!

Wir verabschiedeten uns und schon kurze Zeit später waren wir bei Ellen angekommen. Sie begrüßte uns herzlich und wir stellten uns vor. Wir sprachen über sooo vieles, dass ich gar nicht mehr weiß, über was alles. Auf jeden Fall kauften wir ihr zwei selbstgebackene Brote ab (megalecker!) und außerdem zwei Mini-Marmeladengläschen und das letzte Stück ihres Kuchens. Ellen hat das Guesthouse hier vor einer Weile eröffnet und ist sehr glücklich hier in Schottland zu leben. Auch wenn es hier am Arsch Popo der Welt ist, sie genießt es. Egal ob im Winter oder Sommer. Man merkt, dass sie hier ihre Heimat gefunden hat.


Jetzt haben wir schon wieder so lange gequatscht, hoffentlich bekommen wir noch Lachs! Dafür müssen wir aber noch mehrere Meilen bis nach Glenuig fahren. Weil es nun aber wirklich schon spät war (ich glaube schon nach 17 Uhr), ging es durch wunderschöne Landschaft ohne Zwischenstopp weiter. Wir fanden sogar das Smokehouse in Glenuig, aber wie befürchtet war hier keiner mehr. Das ist sehr schade!

Unverrichteter Dinge fuhren wir also nach Fort William und kauften dort im Supermarkt Lachs ein und dann nach „Hause“.

Später dann wurde der Batch geöffnet, wir alle waren neugierig, wie so ein vermeintlich unfertiger Whisky schmeckt. Und ganz ehrlich? Ich hätte das in einer Blindverkostung nicht bemerkt. Der war richtig lecker! Hiker ärgerte sich, dass er nicht mutig genug war ebenfalls eine Flasche mitzunehmen. Aber extra noch einmal dorthin fahren? Nee. Das ist nun wirklich zu weit weg.
Später abends im Chat berichtete ich davon und da Ursula und Jürgen sozusagen fast nebenan wohnen und sie nun ebenfalls neugierig waren, würden sie eventuell sich selbst einen holen und könnten auch für Hiker einen erstehen. Und das Beste: Sie würden ihn uns auf dem Weg nach Hause vorbeibringen! Ich muss schon sagen, das würde nicht jeder für einen (fast) Fremden machen.

Hiker freute sich unglaublich und konnte es gar nicht recht fassen, dass das jemand für ihn tun würde. Tja, soooo schlecht sind meine Stunden in Foren gar nicht, das kann sich nicht nur bei der Reiseplanung auszahlen…

Heutige Tour:

Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Das ist ja ne wunderschöne Ecke  :sabber:  , muss mit auf die nächste Planung, der Most Western Point of British Mainland.   ... und Leuchttürme ja sowieso!  Hach ihr macht schon echt Lust auf Schottland, ich hab eindeutig zu wenig Urlaub, wie soll man sich da nur ständig entscheiden  :raetsel:

Koko

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 :herz:
Ein Tag ganz nach meinem Geschmack  ;)
Schön, dass es euch in der westlichsten Ecke des Mainlands gefallen hat  :thumb:

Aber da hat sich ja einiges getan seit  :gruebel: ... 2012.
Otter-Hide, Ardnamurchan Distillery, ... Ich glaube, wir müssen nochmals hin  ^-^

Dass es auch noch zu kleinen "Forentreffen" gekommen ist, finde ich genial  ;D. Wir waren ja dieses Jahr leider bereits von Oban weg und ganz im hohen Norden als ihr in Onich angekommen seid. Man hätte sich z. B. auf auf der Isle of Lismore treffen können ;). Unsere Wanderung  auf der Insel war jedenfalls toll und hätte dir (und Hiker) sicher auch gefallen  8)


@ LKW-Fahrer
Das ist uns auch schon aufgefallen. Dieses Jahr auf Lismore waren wir zum Glück zu Fuss unterwegs (s. o.) und konnten uns neben die Strasse retten, als uns so ein Ungetüm entgegen kam. Da haben wir uns gefragt, wie das Teil überhaupt auf die Insel rauf gekommen ist ;).

Andrea

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Der Tipp mit dem Lighthouse habe ich ja aus einem Reisebericht von dir  :danke:

Du wirst hier vermutlich keinen Bericht einstellen, aber vielleicht kannst du ja diesen Teil hier in unsere Schottland Threads einstellen, denn das ist wirklich eine tolle Runde und da ihr ja auch noch die Road to the Isles dazu gemacht habt, wäre  das wirklich bereichernd. Ich bin sicher, du hast noch mehr tolle Sachen in petto. Wanderung auf Lismore hört sich auch prima an...
Liebe Grüße, Andrea



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Koko

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Der Tipp mit dem Lighthouse habe ich ja aus einem Reisebericht von dir  :danke:
Ich weiss, deshalb hab ich mich sehr gefreut, dass ihr tolles Wetter für die Runde hattet und es euch gut gefallen hat  ^-^ .

Zitat
Du wirst hier vermutlich keinen Bericht einstellen, aber vielleicht kannst du ja diesen Teil hier in unsere Schottland Threads einstellen, denn das ist wirklich eine tolle Runde und da ihr ja auch noch die Road to the Isles dazu gemacht habt, wäre  das wirklich bereichernd. Ich bin sicher, du hast noch mehr tolle Sachen in petto. Wanderung auf Lismore hört sich auch prima an...
Mit Berichten bin ich ja meist um die 1-2 Jahre hinter unseren Reisen hinterher :verlegen: ... eintippen tue ich meine Notizen in der Regel erst, wenn ich ein Fotoalbum erstellen möchte (da kommt der Text nämlich - um nicht zu stören getrennt von den Fotos - auf die letzten Seiten hinten dran). Die Sachen aus dem Schottlandforum nochmals aufzuarbeiten, das mache ich wahrscheinlich wirklich nicht. Da fehlt mir momentan die Motivation, nochmals ranzugehen.
Hoffe, bis ich mich zum Tippen aufraffen kann, gibt es das Schottlandforum wieder, dort würde ein Bericht unserer diesjährigen Reise nämlich gut in die Reihe unserer anderen Reisen passen ...

Den einen (oder anderen) Tag könnte ich hier aber vielleicht wirklich mal einstellen. Und vielleicht schreibe ich ja mal was über die Provence oder Kanaren - das passte ja thematisch nicht zum anderen Forum. Mal sehen  ;)


Paula

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Eine wunderschöne grüne Gegend, das hätte mir auch gefallen! Wolltet ihr nicht am Strand entlang gehen oder gibt es da gar keine Wege?
Dass ein deutscher Auswanderer eine Bäckerei aufmacht ist ja so typisch deutsch  ;D aber genau das fehlt mir im Ausland auch immer am meisten!
Viele Grüße Paula

serendipity

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 :beifall: Sehr schöner Tag, auch wenn sich keine Otter blicken ließen. Die Gegend um das Ardnamurchan Lighthouse ist wirklich traumhaft schön - siehste, da geht es mit den Flausen schon wieder los  :o

Schön, dass es mit dem Microforentreffen noch geklappt hat  :thumb:

Christina

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Eine wirklich wunderschöne Landschaft und Leuchttürme mag ich sowieso. Und so kleine Fähren machen eine Rundfahrt schön abwechslungsreich.

Von einem Batch habe ich (im Zusammenhang mit Whisky) noch nie gehört, wieder was gelernt ;D

Aber die Geduld morgens im Urlaub nicht gleich starten zu können, hätte bzw. habe ich nicht, zum Glück sind Peter und ich uns da meist einig mit einem frühen Start.


LG Christina

Andrea

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Dienstag, 12. Juni 2018

Heute wurde mal nicht ganz so lange geschlafen, denn wir hatten beschlossen, heute wieder eine Wanderung in Angriff zu nehmen. Veranschlagt war sie zwar nur auf eineinhalb Stunden, aber wir wollten uns Zeit lassen. Schließlich habe ich mit einer solchen Wanderung über Stock und Stein noch keine Erfahrung  (ich kenne eigentlich nur Wald- oder Schotterwege). Außerdem sind ja XL-Tours ganz entspannt unterwegs und das trifft damit auch auf Hiker zu. Letzten Endes ist er es, der noch trödelt und Heiko derjenige, der am heutigen Tag richtig Stress haben wird…

Natürlich bin ich schon viel früher als die anderen wach und räume ein wenig auf, decke den Frühstückstisch und surfe noch ein wenig im Internet. Eigentlich wie jeden Morgen. Heute bringe ich zum ersten Mal den Müll raus und das ist schon eine kleine Herausforderung. Denn so ganz habe ich nicht kapiert, wie das hier mit der Mülltrennung funktioniert. Letztlich ist es aber so:
Recycelt werden Papier, Dosen (Konserven und Getränke) und Plastikverpackungen, sofern sie nicht bunt sind, aber keine Folien. Außerdem die PET-Getränkeflaschen und Plastikmilchflaschen. Am besten alles ausgespült. Glas wird wie bei uns zum Glascontainer gebracht. Der Rest in die Restmülltonne. Auch Styropor, was bei uns ja als Verpackungsmüll in den gelben Sack gehört.

Als dann alle soweit waren, ging es los Richtung Fort William. So langsam wurde die Strecke schon langweilig. Aber in Fort William bogen wir ab in Richtung Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens. Nein, den wollten wir natürlich nicht erklimmen, denn dafür reicht meine Kondition nicht. Hiker könnte das wohl gut schaffen, aber dann hätte er schon früh los gemusst und außerdem ist dieser Berg tückisch wie so viele Berge, obwohl er nur 1345m misst. Das Wetter kann dort ganz schnell umschlagen und dann wird es gefährlich. Nein, für uns geht es zu den Steall Falls, die sich in dem Gebiet befinden.

Wie immer in der Gegend hielt ich nach Susan und Kerstens Womo Ausschau, hatte ich doch erfahren, dass sie gestern diese Wanderung gemacht haben.  Schade, da hätten wir uns eigentlich gut verabreden können. Gesehen habe ich sie aber nicht. Natürlich sind sie auch irgendwo unterwegs und haben sich sicher für heute ein anderes schönes Ziel ausgesucht. Aber Heiko sah was, was ihm so gar nicht gefiel: Wir hatten vergessen zu tanken und die Reserveleuchte brannte. Das Auto haben wir ja noch nicht so lange und Heiko konnte gar nicht einschätzen, wie weit er mit der Reserve käme. Er hat es nie bis zur Reserve leer gefahren. Ich schlug vor, wieder nach Fort William umzukehren, aber er meinte, das wird schon klappen. Ab sofort wurde möglichst spritschonend gefahren, wobei das hier in der kurvigen und hügeligen Gegend nicht wirklich gut möglich ist.

Am Parkplatz am Trailhead schmiss uns Heiko schnell hinaus und er rollte davon. Wir hatten nichts weiter vereinbart, aber wir würden uns dann melden, wenn wir wieder abgeholt werden wollen. So ein wenig Sorge, fast schon Panik, hatten wir nun doch alle, dass Heiko es nicht bis zur nächsten Tankstelle schafft…

Hiker und ich sattelten also auf, heute haben wir beide unsere Trekkingstöcke dabei. Gleich am Anfang des Trails ein Schild, das Mut macht:


Aber der Weg war zumindest anfangs nicht so schlimm. Es ging durch den Wald und in der Nähe hörten wir ein Rauschen, neben uns der River Nevis. Der Trail war gut besucht und das eine oder andere Mal ließ ich andere Wanderer passieren. Ich mag es nicht, wenn ich den Gesprächen der Anderen hinter mir direkt lauschen kann oder sie mir gar fast in die Hacken treten



Der Weg schaltete schnell eine Schwierigkeitsstufe rauf und ich musste nun genauer hinschauen, wohin ich trat, denn ich neige sehr dazu jeden Huppel darauf zu prüfen, wie gut er sich zum Stolpern eignet und fliege dabei auch gerne mal der Länge nach hin. Ich hätte zwar hier nicht abstürzen können wie auf dem Schild angedroht, aber zu bösen Verletzungen hätte es allemal kommen können.


Blick zuück

Das Wetter war wieder super, wir trugen bloß unsere T-Shirts. Selbst hier im schattigen Wald ist es warm genug dafür.  Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich nun schon den dritten Tag in Folge zu keinem Zeitpunkt die Regenjacke bräuchte.  Also eigentlich ist das nicht „mein Schottland“, aber ich bin gar nicht so böse darum. Zumal der Wetterbericht schon andeutete, dass es nicht die ganze Woche so bleiben würde. Und hier auf dem felsigen Boden war ich doppelt froh, dass die Steine nicht vom Regen nass und glitschig sind.


A propos felsiger Boden: Der Schwierigkeitsgrad erhöhte sich noch einmal, weil es nun auf dem schmalen Weg etwas den Berg hinauf geht und auch wieder hinunter und manches Mal muss man sich regelrecht schauen, welchen Weg man nun am günstigsten einschlägt, auf welchen Stein man tritt, um dann den nächsten Schritt zu machen. Die erfahrenen Wanderer unter euch werden lachen, aber ich bin das gar nicht gewohnt und in meiner Gewichtsklasse und bei meinem Fitnessgrad dürfen Schritte nicht zu groß werden und kleine Sprünge sind gar nicht möglich. Die Stöcke gaben mir eine Menge Sicherheit dabei und ich wurde auch zunehmend mutiger bzw. fand schneller die für mich passende Schrittfolge. Das machte mir riesigen Spaß, mein Selbstvertrauen wuchs und Hiker unterstützte mich mit Tipps und viel Geduld dabei ohne mir jemals das Gefühl zu geben, dass ich Ballast bin.




Irgendwann kamen wir aus dem Wald heraus und vor uns öffnete sich das Tal. Neben uns der „Fluss“ und da mussten wir nun hin. Wir waren total begeistert und stromerten abseits des Wanderweges einfach nur so herum. In der Ferne konnten wir schon die Wasserfälle sehen, aber hier gefiel es uns auch schon sehr gut.


Hiker gab zwischendurch mal seinem Klettertrieb nach und erklomm einen riesigen Stein im Flüsschen. Da stand er nun und freute sich deutlich sichtbar über diesen Tag und die von mir ausgesuchte Wanderung. Doch nach einer Weile wollte er nun wieder hinunter und überlegte, wie er das am besten macht ohne nasse Füße zu bekommen oder bei einem Sprung unglücklich auf einem Stein im Flussbett zu landen.  Ich reichte ihm die am  Flussbett liegenden Stöcke nach oben und irgendwie kam er sicher und trocken hinunter. Naja ehrlich gesagt, hätte er es ganz bestimmt auch ohne meine Hilfe geschafft. Nur vielleicht nicht ganz so bequem….


Es ist total schön hier und von Heiko erreichte uns nun auch die Meldung, dass er es bis zur Tankstelle geschafft hatte. Puh, ein Glück!
Wir machten hier eine kleine Müsliriegel-Bananen-Pause. Dann drängte ich aber zum Weitergehen, denn es kamen dunkle Wolken auf. Auch wenn es bestimmt nur einen kurzen Schauer geben würde, so wollte ich den Weg zurück nicht auf den dann bestimmt rutschigen Steinen machen. So ein klein wenig Respekt hatte ich sowieso schon vor dem Rückweg.

Wir näherten uns den Steall Falls und wenn man darauf zugeht, öffnet sich links ein weiteres schönes großes Tal. Wir liefen ein paar Meter hinein, aber eigentlich geht es hier nicht näher zu den Falls hin. Aber trotzdem sieht es hier nach einer lohnenswerten Verlängerung der Wanderung aus.

Wir gehen ein Stück zurück zu der Seilbrücke, die über den River Nevis führt. Hiker war in Nullkommanix hinauf geklettert und schnell auf der anderen Seite. Ich wusste nicht so recht, ob ich mich das traue und oben auf das Seil zu kommen war auch schon schwierig. Hiker war mittlerweile zurückgekommen und half mir hinauf. Hm, ja. Ich taste mich voran.


Also ich würde schon auf die andere Seite hinüber kommen, aber dann geht es scheinbar auch mit erhöhter Schwierigkeit weiter. Nööö, ich habe doch extra meine Trekkingsandalen dabei, ich will durchs Wasser! Es ist nicht nur, dass das leichter erschien, sondern auch weil mich Wasser einfach anlockt und ich gerne darin herumwate.

Also habe ich schnell die Schuhe gewechselt. Hiker wollte sich einen Weg über die Steine suchen, was nicht so ganz einfach war. Ich versuchte das zwar auch, aber irgendwann war es mir egal und meine Füße tauchten ins doch recht frische Wasser ein. Herrlich! Trotzdem musste ich aufpassen, dass ich nicht ausrutschte und nahm die Stöcke zur Hilfe. Das macht ja soooo einen Spaß – ich war total happy über diese Wanderung und diesen Tag!


Jetzt kamen wir dem Wasserfall ganz nah.



Hiker kraxelte ein Stück nach oben und bekam so einen unverstellten Blick auf die Fälle, während ich unten blieb. Mein Blick ging immer voller Sorge abwechselnd zu Hiker (hoffentlich stürzt der nicht ab!) und zu den dunklen Wolken am Himmel.


So langsam merkte ich, dass ich müder wurde. Ich sollte bald aufbrechen, sonst mache ich noch irgendwann schlapp.

Hiker riss sich dann wirklich irgendwann los und wir machten uns auf den Rückweg. Hiker stolperte beinahe beim Überqueren des Flusses, aber es ging noch mal gut. Ich trocknete meine Füße gründlich mit dem mitgebrachten Handtuch und zog wieder meine Wanderstiefel an.


Etwas wehmütig ging es nun zurück.



Es gab nun wieder so einige kleine Herausforderungen am Weg und ich merkte deutlich, wie meine Beine immer schwerer wurden, aber ich hielt tapfer durch. Der Tag war einfach so genial gewesen und auch das Wetter hält sich, da konnte ich noch einige Energiereserven mobilisieren. Zumal ich einige markante Stellen wiedererkannte und einschätzen konnte, dass es nicht mehr so weit bis zum Parkplatz ist.

Immer wieder schauten wir auf unsere Handys, aber wir hatten keinen Empfang. Naja, am Parkplatz würde das  wieder gehen. Dachten wir. Denn endlich dort angekommen, stellten wir fest, dass die Whatsapp an Heiko immer noch nicht hinausgegangen war und wir auch immer noch keinen Empfang hatten. Es blieb uns also nichts anderes übrig als uns zu Fuß Richtung Campingplatz zu machen. Dort hat man bestimmt Empfang oder es würde sich ein Telefon finden. Allerdings sind das noch ein paar Kilometer, etwa 5 Meilen. Puh, das ist hart. Es nützt ja nichts, wir machen uns auf den Weg. Schlimmstenfalls könnten wir ja versuchen eine Mitfahrgelegenheit zu erhaschen.

Nach einer Weile musste ich noch mal zur Stärkung einen Müsliriegel futtern. Aber bloß nicht hinsetzten oder zu lange stehen bleiben, sonst komme ich gar nicht mehr weiter. Im Stillen hoffte ich, dass Heiko uns schon entgegen kommt, denn im Prinzip wusste er, wie lange wir für die Wanderung veranschlagt hatten und wann wir wieder zurück sein wollten. Durch dieses Missgeschick mit dem Tanken hatten wir einfach vergessen zu prüfen, ob wir am Trailhead Empfang haben.

Bei jedem nun entgegenkommenden Auto hoffte ich also, dass es unser Dusty ist. Durch den Dachkoffer ist er ja auch leicht von weitem zu erkennen. Aber die Strecke hier ist sehr kurvig und weit kann man sowieso nicht schauen. Es kamen so einige Autos und wir mussten oft Platz machen, denn die Straße ist hier sehr schmal und wenn sich dann auch noch zwei Fahrzeuge begegnen. ist es erst recht zu eng. Zumindest war ich im Moment froh über den Verkehr, denn das bedeutete auch, dass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Mitfahrgelegenheit bekommen würden. Und die bot sich tatsächlich bald, denn Heiko am um die Ecke. Jipiiiiiieh! Ich glaube, auch Hiker war (vermutlich um meinetwillen) froh, dass Heiko mitbekommen hatte, wann in etwa wir zurückkommen würden. Denn direkt besprochen haben wir das mit ihm nicht. Heiko, du bist klasse!

Auf dem Weg zurück nach Hause erzählte uns Heiko von seiner spannenden Fahrt zur Tankstelle, von der er nicht wusste, wo sie sein würde und ob der Sprit ausreichen würde. Er hätte jede Gelegenheit genutzt das Auto rollen zu lassen und hat dann am Ende festgestellt, dass er vermutlich die teuerste Tankstelle der Gegend erwischt hat. Das war ihm natürlich egal, denn eigentlich war sie unbezahlbar. Heiko hat über 49 Liter getankt . Unser Tank fasst nach offiziellen Angaben 50 Liter.

Der Rest des Tages bzw. Abends verlief dann wie gewohnt mit Chillen und Planen des nächsten Tages. Die Wettervorhersage sagt für den Rest der Woche schottisches Wetter an….

Liebe Grüße, Andrea



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