Weiter geht's mit Delphi Von unserem Pausenplätzchen haben wir einen netten Ausblick auf die Felsen.

Ein Besucher meint, nach seiner Wander App würde es von hier weiter ins Gebirge geben. Tatsächlich führt der Fernwanderweg E4 in der Nähe vorbei. Doch kommt man vom Stadion aus nicht dorthin, laut dem Aufpasser hier oben. Es gibt einige Helfer im Gelände, die Fragen beantworten und achtgeben, dass die Besucher keinen Blödsinn machen. Dann gibt es einen Anpfiff , wortwörtlich

Erfrischt durch einen dreiviertel Liter Rhabarberschorle und durch Äpfel gestärkt machen wir uns auf den Rückweg.

Blick ins Tal
Am Theater biegen wir auf eine Treppe ab und kommen so von hinten zum Apollon Tempel, dem Herzstück der Anlage. Ursprünglich wurde an diesem Ort die Erdgöttin Gaia verehrt. Der Legende nach hauste in einer Erdspalte hier in Delphi die von Gaia geborene Schlange Python, deren aufsteigender göttlicher Atem Ratsuchenden Hellsicht verlieh. Tatsächlich haben Wissenschaftler in Felsspalten oberhalb des Apollon-Tempels Gasaustritte festgestellt, die vermutlich durch Einatmen zu einem tranceartigen Zustand führten.

Von diesen Felsen aus soll
eine gewisse Sibylle Hierophyle als erste Orakelsprüche geäußert haben und gründete damit den Kult.
Der griechischen Mythologie nach tötete Apollon Python und errang die Kunst der Weissagung. Priesterinnen, Pythia genannt, verkündeten in seinem Namen dann Fragenden die Zukunft. Auch der Ort hieß bis ins 6. Jhd. v.Chr. Pytho, ehe er -warum auch immer – in Delphi umbenannt wurde.
Die ersten Tempel wurden immer wieder durch Erdbeben, Feuer oder Steinschlag zerstört und danach neu aufgebaut. Zwischen 346 und 320 v.Chr. wurde der Tempel errichtet, dessen Ruinen wir heute besichtigen.

Der Bau maß 21,7 x 58,2 m mit je 6 Säulen an der kurzen und 15 an den Längsseiten.

Nach den Ausgrabungen wurden 6 der original dorischen Säulen wieder aufgerichtet.

Der römische Kaiser Theodosius I. verbot 392 n. Chr. die Delphi-Zeremonien als heidnischen Kult und die Anlage verkam.
Auf dem weiteren Rückweg richte ich mein Auge mehr auf Details wie alte Inschriften und die Präzasion der alten Steinmauern.

Unser Besuch hat knapp zwei Stunden gedauert. Trotz Samstag und der Schlange an der Kasse war es nicht voll.
Wir spazieren zurück zum Museum; Boxenstopp und Kaffeepause.
Archäologen begannen 1892 mit systematischen Ausgrabungen in der Umgebung von Delphi. Die Anzahl der Funde übertraf ihre Erwartungen und erforderte bereits 1903 den Bau eines ersten Museums. Heute hat es 14 Ausstellungsräumen und Tausende von Exponaten, damit gehört es zu den bedeutendsten Museen Griechenlands. Die ältesten Funde stammen aus der Zeit um 2000 v. Chr.
Hier ein paar Eindrücke zu den Ausstellungsstücken

Sphinx der Naxier (560 v. Chr.)
Die Marmorstatue ist 2,22 m hoch und stand einst auf einer 11 m hohen Säule. Laut einer Inschrift wurden die Naxier wegen diesem hochwertigen Weihgeschenk bei Orakelbefragungen bevorzugt.

Kleobis und Biton
Das Brüderpaar wurde bereits zu Beginn der Ausgrabungen um 1893/94 gefunden. Es war ebenfalls ein Weihgeschenk und zwar von den Herrschern der Stadt Argos (Peloponnes). Der Legende nach flehte die Priesterin Kydippe, die Mutter der Jünglinge, die Göttin Hera an, den beiden das Beste zu geben, was ein Mensch bekommen könne. Daraufhin schliefen sie als junge und schöne Männer ein und wachten nie wieder auf.

Teilrekonstruktion einer vergoldeten Stierstatue,
die im Apollontempel gestanden haben soll.

Omphalos
Kultstein von Delphi, der den Mittelpunkt der Welt markiert. Die Wissenschaftler sind sich allerdings nicht einig, ob es der originale oder eine römische Kopie ist.

Beispiele zu den Goldfunden
in den Schatzhäusern.

Teile von Giebeln und Friesen

Weitere Statuen


Wagenlenker von Delphi
eine der am besten erhaltenen Bronzefiguren der griechischen Antike. Die lebensgroße Statue (1,80 m) entstand zwischen 478 und 474 v. Chr. und wurde ebenfalls zu Beginn der Ausgrabungen gefunden. Die linke Hand ist abgebrochen, in der rechten hält der junge Wagenlenker noch die Reste der Zügel eines Pferdegespanns. Dieses bestand ursprünglich aus vier Pferden, wurde aber vermutlich im 4. Jh. n. Chr. bei einem Erdrutsch weitgehend zerstört.

Modell der antiken Stätte,
das Stadion fehlt.
So stellte sich der Maler
Giovanni Ruggero das antike Delphi vor.
Auf der anderen Seite der Bundesstraße gibt es weitere Ausgrabungsstätten, die leider momentan nicht geöffnet sind. Wenn ich das richtig verstanden habe wegen Steinschlag- und Erdrutschgefahr.

antikes Gymnasium
ehemaliges Trainingscenter der Athleten der Pythischen Spiele.
Das Gebäude, das mir bei unserem ersten Delphi Besuch am besten gefallen hat und auch das Bekannteste ist, ist leider von der Straße aus nicht zu sehen (Wir haben es versucht)
Tholos der Athena PronaiaGenug Kultur

Im modernen Delfi haben wir nicht mehr angehalten, der Pool rief laut nach uns
