Autor Thema: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018  (Gelesen 121664 mal)

Rainer

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #30 am: 30. August 2018, 11:43:08 »
Wahrscheinlich gibt es solche Angebote, die du nennst, ich kann diese nicht wahrnehmen, da ich in den Ferien reisen muss, da gibt es so etwas nicht.

Das hat mit (hessischen) Schulferien eigentlich wenig zu tun, die lokale Saison, Wetterbeständigkeit u.v.m bestimmen den Preis, Kreuzfahrten finden ja weltweit statt. Ich habe mal geschaut auf die Schnelle, in Hessen sind relativ lange Weihnachtsferien, Du könntest JETZT schon eine AIDA Reise im Mittelmeer 1 Woche für 399,-€ pro Person buchen, vom 5.1. - 12.1.19  ab/bis Mallorca. Und da ist Vollpension inkl. Tischgetränke (inkl. Bier und Wein) im Preis enthalten, auch das Frühstück...

https://aida.de/finden/SO07190105/VARIO

Das Problem ist wahrscheinlich viel eher, dass man nur schlecht alleine buchen kann, manche Reedereien bieten das GAR NICHT an oder man zahlt quasi den doppelten Preis. Aber Mittelmeer Anfang Januar ist jetzt schon günstig, kann (je nach Reederei) kurzfristig noch günstiger werden.

Christina

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #31 am: 30. August 2018, 18:37:49 »
Dein Tag in Edinburgh gefällt mir gut, die alten grauen Gemäuer und die bunten Fassaden sehen, natürlich gerade auch bei dem blauen Himmel, den du hattest, toll aus. Auch das moderne Parlament gefällt mir, ich mag ja so moderne Gebäude neben historischen Häusern. Aber die schwarzen Teile daran erinnern mich an Pistolen, das finde ich irgendwie nicht so gelungen.

Haggis würde ich auf jeden Fall auch mal probieren, aber nicht zum Frühstück  ;D.

Aber was ist mit dem in der Überschrift erwähnten zweiten Strafzettel?



LG Christina

serendipity

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #32 am: 31. August 2018, 19:18:26 »
Das Problem ist wahrscheinlich viel eher, dass man nur schlecht alleine buchen kann, manche Reedereien bieten das GAR NICHT an oder man zahlt quasi den doppelten Preis. Aber Mittelmeer Anfang Januar ist jetzt schon günstig, kann (je nach Reederei) kurzfristig noch günstiger werden.

Richtig, ich habe mal so zum Spaß geschaut und würde es ja auch für eine Woche mal ausprobieren, nur wenn ich alleine reisen will, dann komme ich gleich auf einen Preis von ca 1400 € und das ist mir dann eindeutig zu viel  :)

serendipity

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #33 am: 31. August 2018, 19:21:18 »
Edinburgh ist definitiv eine Reise wert und hat noch ganz viel zu bieten, dabei ist es aber überschaubar und irgendwie heimelig - ich glaube, es ist sogar bei Nebel und Schmuddelhimmel wunderschön  :)


Aber was ist mit dem in der Überschrift erwähnten zweiten Strafzettel?

Die Auflösung kommt mit dem nächsten Tag, vielleicht schaffe ich es noch heute, sonst frühestens am Sonntag, weil wir morgen den Kindern beim Umzug von Bad Hersfeld nach Kassel helfen.

Susan

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #34 am: 31. August 2018, 22:00:42 »
Oops, ich glaube, dass mit dem Rechtsblinken haben wir so gut wie nie beachtet  :verlegen: Allerdings hatten wir kaum große Kreisel.

Schweren Herzens haben wir Edinburgh diesmal ausgelassen. Da gefiel es uns auch sehr, obwohl wir nicht so schönen blauen Himmel hatten. Beim nächsten mal wieder. Jetzt ist erstmal Colin dran, der fliegt am Dienstag mit dem Englisch-LK hin. Bin mal gespannt, wie es ihm im Heimatland seines Vornamens gefällt  8)

Die Haggis-Probe steht auch noch aus, hörte sich für uns nicht grad lecker an  :o Doch im Pub schwärmte uns einer davon vor, wär lecker mit Whiskysoße
Liebe Grüße
Susan


Rainer

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #35 am: 31. August 2018, 22:28:03 »
Richtig, ich habe mal so zum Spaß geschaut und würde es ja auch für eine Woche mal ausprobieren, nur wenn ich alleine reisen will, dann komme ich gleich auf einen Preis von ca 1400 € und das ist mir dann eindeutig zu viel  :)

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht, das wäre ja doppelt gemoppelt. Die Kabine kostet für 2 Personen 798,-€ (also pro Person 399,-) und notfalls bucht man sie alleine (oder zweit und der vermeintliche Partner kommt leider kurzfristig nicht mit), aber vierfacher Preis ist nicht realistisch. Wenn man ehrlich ist, selbst 798,-€ ist noch ein brauchbares Angebot, man hat die Kabine für sich alleine und inkl. Vollverpflegung sind 113,-€ pro Tag immer noch attraktiv. Ganz zu schweigen von den eigentlich 57,-€ pro Tag und Person, und die Versorgungslage ist opulent, gelinde ausgedrückt...

P.S.: Ich habe jetzt mal konkret die verlinkte Reise als "Single" gebucht, kostet für eine Woche in der Innenkabine VARIO 679,-€. Also sogar unter 100,-€ pro Tag inkl. Vollpension inkl. Tischgetränke.

serendipity

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #36 am: 02. September 2018, 10:40:13 »
Richtig, ich habe mal so zum Spaß geschaut und würde es ja auch für eine Woche mal ausprobieren, nur wenn ich alleine reisen will, dann komme ich gleich auf einen Preis von ca 1400 € und das ist mir dann eindeutig zu viel  :)

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht, das wäre ja doppelt gemoppelt. Die Kabine kostet für 2 Personen 798,-€ (also pro Person 399,-) und notfalls bucht man sie alleine (oder zweit und der vermeintliche Partner kommt leider kurzfristig nicht mit), aber vierfacher Preis ist nicht realistisch. Wenn man ehrlich ist, selbst 798,-€ ist noch ein brauchbares Angebot, man hat die Kabine für sich alleine und inkl. Vollverpflegung sind 113,-€ pro Tag immer noch attraktiv. Ganz zu schweigen von den eigentlich 57,-€ pro Tag und Person, und die Versorgungslage ist opulent, gelinde ausgedrückt...

P.S.: Ich habe jetzt mal konkret die verlinkte Reise als "Single" gebucht, kostet für eine Woche in der Innenkabine VARIO 679,-€. Also sogar unter 100,-€ pro Tag inkl. Vollpension inkl. Tischgetränke.

Du hast Recht, ich hatte noch den Flug dabei  - aber egal, ich habe gestern mit Peter darüber gesprochen im Januar käme das für mich/uns nicht in Frage, da es mir eindeutig zu kühl wäre und dann verbringe ich den Seetag womöglich in einer Innenkabine  >:(

Trotzdem bleibt eine Kreuzfahrt für irgendwann eine Option.

serendipity

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #37 am: 02. September 2018, 11:24:32 »
Donnerstag, 5. Juli 2018 - Yeah, mein Roadtrip beginnt jetzt wirklich - wunderschöne Ostküste

Um 6 Uhr bin ich auch ohne Wecker wach - ich freue mich nun auf meine Rundreise und will möglichst früh aus Edinburgh verschwinden.

Es ist nicht so, dass mir Edinburgh nicht gefallen hat - ganz im Gegenteil. Es ist eine wunderschöne Stadt und es gibt noch viel zu entdecken, dabei ist sie überschaubar groß und vermittelt oft Kleinstadtcharakter. Abends durch Pubs zu ziehen muss schön und interessant sein, zudem hat Edinburgh einige sehr interessante Museen.  Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich und deshalb werde ich wiederkommen :)

Ich frühstücke gut - heute aber ohne Haggis und mache mich schon um 7.30 Uhr auf dem Weg zum Auto - wo mich der zweite Strafzettel erwartet ;)

Anke leitet mich schnell aus der Stadt. Mein erstes Ziel ist St. Andrews, dort will ich die berühmten Ruinen der Kathedrale besuchen.  Untwerwegs würde ich manchmal gerne eine Foto machen, aber an schönen Stellen fehlt es an Haltemöglichkeiten und dort wo ich halten darf, ist es nicht schön - es muss also ohne Fotos gehen.

Um 9.15 Uhr erreiche ich St. Andrews und dort ist die Hölle los ... alle Parkpltze rund um die  "Cathedral" sind belegt. Heute singt dort ein berühmter Chor und es ist maximaler Andrang. Zunächst möchte ich nicht aufgeben und fahre  gefühlte 28 x die Runde - ich gebe doch auf und weiß auch gar nicht, ob mir der Andrang auf dem Gelände wirklich Spaß machen würde. Da noch einige Ruinen auf mich warten, verwerfe ich die Idee, halte aber doch für einen Kaffee und einen O-Saft. Der Gesang vom Cathedral - Gelände halt in der ganzen Stadt wieder - wunderschön.

St. Andrews selbst gefällt mir richtig gut, hier könnte ich mir auf einer weiteren Reise durchaus einen Stopp bzw. eine Übernachtung vorstellen.



Da ich heute aber noch andere Ziele habe, mache ich mich weiter auf den Weg nach Stonehaven und anschließend zum Dunnotar Castle.

In Stonehaven halte ich am Hafen und vertrete mir ein Weg die Füße - ich habe unendlich Lust auf Meer. Mir gefällt, was ich sehe, das Wetter ist toll und ich genieße einfach mein Leben.











Der Parkplatz am Dunnotar Castle ist mehr als gut gefüllt und ich muss ein wenig warten bis ich das Dickschiff abstellen kann. Dann mache ich ich mich auf den Weg. Schon unterwegs bin ich beeindruckt von der wundervollen Küstenlandschaft. Das Castle besuche ich nur kurz, mir ist einfach zu viel los.

Die verschiedenen Gebäude innerhalb der Burganlage umfassen einen Wohnturm aus dem 14. und ein Palastgebäude aus dem 16. Jahrhundert.
Die heute noch erkennbaren Gebäude stammen größtenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert, allerdings wird vermutet, dass auf ihrer Stelle bereits in grauer Vorzeit eine festungsartige Anlage stand. Aufgrund seiner bedeutenden strategischen Lage spielte Dunnottar Castle eine wichtige Rolle in der schottischen Geschichte, insbesondere vom frühen Mittelalter bis zur Rebellion der Jakobiten im 18. Jahrhundert.
Während der Englischen Bürgerkriege wurden in Dunnottar Castle die Schottischen Kronjuwelen vor den in Schottland einfallenden Truppen Oliver Cromwells versteckt, da dieser bereits die älteren englischen Kronjuwelen zerstören ließ. (Wikipedia)












Schön liegt das Castle und die Ausblicke auf die Küste sind ein Traum.



Für mich geht es dann weiter, denn ich möchte noch ein wenig mehr von der Küste sehen und habe noch einen schönen Spaziergang vor mir.

Leider muss ich an Aberdeen vorbei und dort ist es voll auf den Straßen und die wieder sehr vielen Kreisverkehre fordern konzentriertes Fahren. Trotzdem verfahre ich mich da ich eine falsche Ausfahrt nehme - naja so sehe ich noch ein wenig vom Hinterland und finde einen Aldi und kaufe Obst, Brot und etwas Käse für mein Abendpicknick sowie zwei Flaschen schottischen Gin für die Daheimgebliebenen.

Jetzt geht es aber weiter zu Bullers of Buchan, einer eingestürzten Meereshöhle südlich von Peterhead. Kein Auto steht am Parkplatz, ob ich hier richtig bin? Aber eine kleine Tafel und Wegweiser geben mir Sicherheit. Ich packe die Kamera und mache mich auf den Weg. Ich hatte einige Fotos im Netz gesehen, was mich aber wirklich erwartet ist um vieles besser :)









Hier, in dieser Art Trichter nisten tausende von Möwen und ihre Schreie erfüllen die Luft. Leider habe ich das Tele im Auto.















Ich bin ca. 1 Stunde unterwegs, dabei begegnet mir eine Familie aus der Schweiz und als ich schon fast wieder am Parkplatz bin, kommen mir zwei junge Frauen entgegen, die mich fragen, ob es sich lohnt weiter zu gehen - und wie! :)
Bei Regen sollte man übrigens gute Schuhe tragen, denn der Trampelpfad ist nicht befestigt und führt teilweise doch sehr nah am Abgrund vorbei.

Fürs Slains Castle ist es jetzt leider zu spät. Ich fahre trotzdem noch nach Cruden Bay, welches ein völlig kleines, verschlafemes Nest ist. Im Hafen stehen einige Wohnmobile. Ich finde einen Picknicktisch und genieße mein Baguette mit Käse und leckere Mango mit folgender Sicht:



 Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Peterhead - und da ich schon immer mal wissen wollte, was in Peters Kopf so los ist, habe ich mich für eine Übernachtung dort entschieden. Das B & B liegt am Ortseingang und hat einen wundervollen Blick auf den Hafen von Peterhead.

Keith erwartet mich schon und zeigt mir das Frühstückszimmer und mein Zimmer für diese Nacht, dann verabschiedet er sich, denn er hat noch etwas vor. So bin ich dann ganz allein im Haus, denn ich bin heute der einzige Gast. Ich mache noch einen kleinen Spaziergang am Wasser entlang, liege ab schließelich schon bald im Bett und lese noch ein wenig.










Andrea

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #38 am: 02. September 2018, 15:09:00 »
Die Krimis von Stuart Macbride spielen in Aberdeen und das Gefängnis scheint wohl in Peterhead zu sein. Deswegen kannte ich den Namen des Ortes und wusste auch in etwa, wo erliegt.

Sehr schöne Eindrücke von der Küste - die Ostküste sieht gar nicht so langweilig aus, wie viele behaupten.
Liebe Grüße, Andrea



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serendipity

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #39 am: 02. September 2018, 15:30:13 »
Die Krimis von Stuart Macbride spielen in Aberdeen und das Gefängnis scheint wohl in Peterhead zu sein. Deswegen kannte ich den Namen des Ortes und wusste auch in etwa, wo erliegt.

Sehr schöne Eindrücke von der Küste - die Ostküste sieht gar nicht so langweilig aus, wie viele behaupten.

Die Ostküste hat nicht das Dramatische der Westküste, aber ich finde, die rauhe Küste mit dem Kontrast des eher lieblichen Hinterlandes auch sehr schön und äußerst gefällig zumindest für meine Augen. Langweilig ist es auf keinen Fall!

Silv

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #40 am: 03. September 2018, 12:44:26 »
Also mir gefällt die Ostküste auch - es sieht so schön ruhig aus... :)
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #41 am: 03. September 2018, 14:09:57 »
Erinnert mich ein bisschen an Cornwall ähm die Pilcher Filme  :cool2:.

Da ich in beiden Gegenden noch nicht war, fehlt mir der Live-Vergleich.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #42 am: 03. September 2018, 17:55:16 »
Mich erinnert die Küste an die Bretagne, besonders das Bild mit den Booten bei Ebbe auf dem Sand mit den Häusern im Hintergrund - ein schöner Tag, bis auf die beiden vollen Parkplätze. Da bin ich froh, dass ich nicht in der Hauptsaison verreisen muss, wobei dein Ausflug zu Bullers of Buchan zeigt, dass es durchaus auch ruhige Ecken gibt. Und auch das B&B war nicht ausgebucht. War das dein privates Bad?

Und das Wetter war ein Traum.



LG Christina

serendipity

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #43 am: 04. September 2018, 21:22:00 »
Das mit dem Wetter stimmt  ;D - ich habe immer mal wieder Fotos vom Himmel gemacht, weil ich es selbst nicht glauben konnte. Die Temperaturen lagen zwischen 20 und 25 Grad - geradezu perfekt. Leider hält es nicht mehr lange an, aber ein paar sonnige Tage kommen noch.

Ja, jedes Zimmer hatte sein eigenes Bad mit Dusche. Alles war ein wenig plüschig, aber sehr sauber und Keith ein Engel  :)

serendipity

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Re: High on the misty mountains ... Mein Schottland-Roadtrip im Juli 2018
« Antwort #44 am: 04. September 2018, 21:53:30 »
Freitag, 6. Juli 2018 - Dem Whisky auf der Spur

Schon gestern hatte ich mit Keith 7.30 Uhr für mein Frühstück ausgemacht, denn auch heute habe ich einige Stationen vor mir, bevor ich mein kleines Appartement in Nairn am Abend beziehe.

Ich habe gut geschlafen nur die Bettwäsche roch nach "Raumspray" - ein Geruch, der mich durch Schottland begleiten wird. Entweder benutzen alle das gleiche Wachmittel oder den gleichen Weichspüler - jedenfalls mag ich den Geruch nicht und muss auf dem Rücken einschlafen, damit möglichst wenig davon in meine Nase kommt. Zum Glück ist es nicht kalt und ich brauche die Decke nicht bis zur Nasenspitze zu ziehen :)

Mein Platz im Frühstückszimmer ist gedeckt, Keith begrüßt mich herzlich, bringt mir eine Kanne fantastischen Kaffees und fragt nach meinen Vorlieben fürs Frühstück. Ich nehme Spiegelei mit Bacon, Würstchen, Blackpudding und gebratenen Champignons, dazu gibt es selbstgebackenes Brot - ein Traum!

Keith fragt nach meinen heutgen Plänen und erzählt ein wenig aus seinem Leben. Er kommt ursprünglich aus London lebt aber nun schon 10 Jahre in Peterhead und leitet sein kleines B & B. Dann verabschiedet er sich auch schon, denn er bekommt Besuch.

Ich frühstücke in aller Ruhe und mache mich dann gegen 8.30 Uhr auf den Weg.



Die Fahrt oder Landschaft scheint nicht aufregend zu sein, denn ich habe davon keine Bilder, aber vielleicht gab es auch nur zu wenig Möglichkeiten zum Halten.

In Oldmeldrum halte ich jedoch kurz an, weil das Städtchen so hübsch mit Blumen dekoriert ist.





Mein erstes Ziel an diesem Tag sind die Ruinen von Huntly Castle. Ich würde nicht extra hierher fahren, aber Huntly liegt auf dem Weg in die Speyside und da kann ich mir wenigstens ein wenig die Beine vetreten.

Ich vertrete sie mir mehr als notwendig:-), denn ich bin nicht wirklich vorbereitet auf diesen Besuch und parke schon vor der langen Zufahrt und gehe zu Fuß zum Castle, nur um am Castle festzustellen, dass es dort einen Parkplatz gibt.

Am Castle angekommen laufe ein einmal außen herum und mache ein paar Fotos, für eine ausgiebige Besichtigung habe ich leider keine Zeit, denn ich habe heute einen festen Termin.
Wer an der Geschichte des Castles interessiert ist, kann sie hier nachlesen.





Nachdem ich zumindest die beiden Scheiben Bacon abgelaufen habe, mache ich auf Richtung Speyside.

Die Speyside ist eine Region entlang des Flusses Spey in Schottland. Sie stellt keine geographische oder politisch-verwaltungstechnische Region dar. Vielmehr dient sie der regionalen Zusammenfassung von ungefähr 50 zurzeit produzierenden schottischen Whisky-Brennereien und der Abgrenzung gegenüber anderen Brennereien in Schottland. In der Speyside hergestellte Whiskys sollen eine gemeinsame Charakteristik haben: eher rund und fein, wenig bis gar nicht getorft. Die Speyside gilt als zentrale Whisky-Region Schottlands, da hier nicht nur die meisten und produktivsten Brennereien liegen, sondern auch Mälzereien, Böttchereien, Blender oder (unabhängige) Abfüllbetriebe.
Viele der Speyside-Brennereien liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt; manche liegen in unmittelbarer Nachbarschaft wie in den Orten Dufftown (mitunter als heimliche Whisky-Hauptstadt bekannt), Elgin oder Rothes. Einige bekannte Destillerien der Speyside sind Aberlour, Cragganmore, Glenlivet, Glenfiddich, Glen Grant, Glenfarclas oder Macallan. Auch der Malt Whisky Trail liegt innerhalb der Speyside – das ist eine touristische Route, die acht der bekannteren Brennereien und eine Böttcherei verbindet. (Wikipedia)


Ich fahre die Glenfiddich Destillerie an, da ich gelesen habe, das man bei anderen Destillerien während der Führung nicht fotografieren darf. Das Gelände ist sehr groß und sehr gepflegt.







Für die nächste Führung müsste ich ca. zwei Stunden warten oder ich schließe mich einer deutschen Reisebusgruppe an. Als ich diese vor dem Gebäude begutachte, verzichte ich aber dankend. So interessant kann die Herstellung von Whisky gar nicht sein, als dass mich der gruppenzwangmäßigen Lustigkeit von Erwin, Kurt und Anneliese anschließe. So wandere ich alleine ein wenig übers Gelände, gönne mir einen Cappu in der Sonne und erstehe im Shop zwei Special-Editions für meine Männer zuhause.













Auf dem Weg zum Auto fällt mir die Beschriftung der Straße auf, vielleicht benötigt man diese kleine Gedächtnishilfe nach einer Verkostung :)



Mein nächster Stopp ist nur wenige Kilometer entfernt. Ich besuche die Speyside Cooperage bei Craigellachie. Dort habe ich für 14 Uhr eine Tour gebucht. Auch diese Gelände ist sehr gepflegt und es stehen Fässer in allen Größen verteilt, die teilweise ihre Funktion verändert haben ;-)









Wir sind nur zu dritt bei der Führung, ein kanadisches Paar und ich. Zum ersten Mal habe ich Schwierigkeiten, den jungen Schotten zu verstehen, vor allem, wenn er schnell redet. Bevor die Führung beginnt, schauen wir uns jedoch einen Film an, der mit einigen Effekten versehen ist und richtig Spaß macht. Diesen dürfen wir mit einer deutschen Busgruppe anschauen, die nach uns in den Filmraum kommt. Ein Herr möchte, dass seine Reiseleiterin mich bittet nach hinten zu gehen, damit er neben Horst und Karl sitzen kann. Diese kommt dem aber nicht nach - ich tue mal so, als würde ich kein Wort verstehen ;-) und bleibe vorne sitzen. Und ich weiß wieder, warum ich solche Busreisen nicht mehr machen möchte.

Die Führung selbst ist sehr interessant und nachdem ich vermittelt habe, dass ich aus Deutschland bin, wird auch etwas langsamer und deutlicher gesprochen und ich komme mit.

















Auf dem Bild sieht man übrigens Eulalia Eule, unser Klassentier. Sie war dabei und wird für die Eulenküken als Weihnachtsgeschenk  ein Bilderbuch über Schottland schreiben.
Im Shop erstehe ich ein Glas Lemon-Curd und Red Onion Chutney sowie Postkarten und Briefmarken, die ich dann erst einmal quer durch ganz Schottland kutschiere ;).

Nun muss ich mich ein wenig beeilen, denn ich möchte noch die Kathedrale in Elgin besuchen und diese schließt um 17 Uhr bzw. dann ist der letzte Einlass. Ich halte mich also gar nicht mehr auf und halte auch unterwegs nicht mehr an und erreiche Elgin schließlich um 16.15 Uhr. Ich finde auch einen Parkplatz in einer Seitenstraße - her ist eindeutig weniger los als in St. Andrews.
Der Eintritt von 7.50 Pfund wird mir erlassen, die Familie vor mir musste noch zahlen - vielleicht sehe ich so "bedürftig" aus oder die Herren freuen sich über den Besuch aus Germany :)

Erbaut wurde Elgin Cathedral im Jahre 1224 auf Wunsch des schottischen Bischofs Andreas de Moravia. Die Kirche bildete dabei das Herzstück eines ganzen Sakralbezirks, der von Mauern umgeben war.
Der Brand im Jahre 1390 bedeutete noch nicht das Ende von Elgins Kathedrale, denn die Kirche ließ das Gebäude in neuem Glanz erstrahlen. Der langsame Verfall setzte erst im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert ein. Elgin Cathedral wurde einfach verlassen. Die Naturgewalten setzten der Kirche zu. 1711 brach schließlich der mittlere, höchste Turm der Kathedrale in sich zusammen und riss fast das gesamte Kirchenschiff mit sich ins Verderben.




















Besonders beeindruckend ist das vollständig erhaltene achteckige Kapitelhaus, dort spielt leise Musik, Chorgesänge - ich lasse mich nieder und lausche eine ganze Zeit. Ich bin hier ganz alleine und es ist so friedlich, dass ich mich wirklich losreißen muss.





Pünktlich um 17.30 Uhr verlasse ich das Gelände und fahre nach Lossiemouth, dort schaue ich mir einen Platz für mein Abendessen aus, hole mir Fish & Chips und speise köstlich mit Blick aufs Meer, leider wandern wieder die meisten Chips im Müll, denn die Portionen sind riesig.

Lossiemouth ist hübsch und der East-Beach bestimmt einen Besuch wert, aber ich muss noch weiter nach Nairn und will unterwegs  noch nach einem Weg zum Covesea Skerries Lighthouse suchen.





Leider finde ich keine direkte Zufahrt und für einen Spaziergang am Strand entlang ist es schon zu spät. Ich fahre noch das kleine Örtchen Findhorn an und spaziere ein wenig am Wasser um dann nach Nairn zu fahren.





Dank Anke finde ich das Limelife Garden Studio schnell, nur komme ich nicht rein. Der Schlüssel ist einer Box, die mit einem Zahlencode versehen ist und diese lässt sich auch nach 437 Versuchen nicht öffnen.  Ich klingele am Haus der Eigentümer, doch diese sind unterwegs, so schicke ich schließlich eine SMS an Alex und bekomme einen neuen Code mit 1000 Entschuldigungen :)
Das kleine Studio gefällt mir auf Anhieb, leider fehlt zum vollkommenen Glück ein Herd - kochen entfällt also ;).
Ich verbringe den Rest des Abends mit einem Glas Rosé im Garten, schreibe meine Notizen und lese und gehe schließlich um 23 Uhr ins große, gemütliche Bett.









Die Karte zum heutigen Tag: